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Millionen-Pleite eines namhaften Reifen-Großhändlers

9-11-2017, 15:59

Vier Unternehmen der Firmen-Gruppe Reifen Bruckmüller haben am Landesgericht Steyr Anträge auf Eröffnung von Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform dem KURIER.  Die Gruppe beschäftigt insgesamt 200 Mitarbeiter. Gesamt sind rund 380 Gläubiger und 111 Dienstnehmer von den vier Insolvenzen betroffen.

Von den Insolvenzen betroffen sind folgenden Unternehmen:

Hans Bruckmüller Reifengroßhandel GmbH, Kremsmünster (90 Mitarbeiter);

Reifen Bruckmüller Gesellschaft m.b.H., 4600 Wels (13 Dienstnehmer),

Reifen Bruckmüller Gesellschaft m.b.H., 4522 Sierning (8 Dienstnehmer),

Dr. Othmar Bruckmüller, 4522 Sierning

Der Hintergrund

"Die Unternehmensgruppe Bruckmüller beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem Groß- und Einzelhandel sowie der Erbringung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit Fahrzeugreifen. Die Leistungen der Unternehmensgruppe umfassen insbesondere PKW-, Offroad-, LKW-, und Traktorreifen sowie das dazugehörige Zubehör und Montagematerial", heißt es dazu von Creidtreform. "Die Hans Bruckmüller Reifengroßhandel GmbH fungiert nicht nur als Servicebetrieb, sondern auch als Großhändler für die der Unternehmensgruppe angehörigen Betriebsstandorte, die im Wege eigener Gesellschaften betrieben werden sowie als Großhändler für fremde Reifenhändler und - dienstleister sowie als Einzel- und Großhändler für die Fahrzeugindustrie." Der Unternehmensgruppe zugehörige Servicebetriebe befinden sich in Kremsmünster, Sierning, Wels, Linz, Wien, Salzburg und Asten, denen Dr. Othmar Bruckmüller als Geschäftsführer vorsteht.

Die Firmengeschichte

Die Ursprünge der Unternehmensgruppe Bruckmüller gehen laut Creditreform auf das Jahr 1929 zurück, in dem Hans Bruckmüller, der Vater von Dr. Othmar Bruckmüller, ein Handelsgeschäft mit Fahrrädern und Nähmaschinen gegründet hat. Beginnend in den 70er-Jahren wurde sodann ein Servicenetz mit Betrieben in ganz Österreich aufgebaut und ein Zentrallager errichtet.

"Im Zuge des Ausbaues der Unternehmensgruppe wurden auch für die Einlagerung und Servicierung von Kundenrädern an verschiedenen Standorten der Unternehmensgruppe „Reifenhotels“ errichtet und ein eigenes Logistiksystem etabliert. Aufgrund des mit den gravierenden Änderungen der Reifenbranche verbundenen Preisdrucks und damit verbundenen Margenverfalles konnten auch von den Unternehmen der Unternehmensgruppe Bruckmüller – wie allgemein in der Reifenbranche – die Ergebnisse aus den vorangegangenen Jahren nicht mehr erwirtschaftet werden", heißt es dazu weiter. "Trotz positiver Ergebnisse führte die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Situation der hohen Bankverbindlichkeiten der Unternehmensgruppe Bruckmüller zu massiven Verunsicherungen der Gläubiger und der damit verbundenen Forderung der Reduzierung von Finanzierungslinien, denen auch im großem Ausmaß entsprochen wurde."

Investoreneinstieg platzte

"Vor diesem Hintergrund hat man auch den Verkauf der Unternehmensgruppe bzw der wesentlichen Teile der Unternehmensgruppe angestrengt und ein Beratungsunternehmen mit der Investorensuche beauftragt. Da sich das Marktumfeld im Reifenhandel allgemein massiv verändert hat, hat sich die Investorensuche äußerst schwierig gestaltet", heißt es weiter. "Obgleich unter Einbindung der finanzierenden Banken der Einstieg eines Investors kurz vor dem Abschluss stand, hat sich der Verkauf letztlich nicht realisieren lassen. Das führte dazu, dass sich die finanzielle Situation der Antragstellerin massiv nachteilig verändert hat, weshalb die Antragstellerin dazu verhalten ist, einen Insolvenzantrag zu stellen."

Schulden und Vermögen

Bei der Hans Bruckmüller Reifengroßhandel GmbH sind sind ca. 220 Gläubiger betroffen. Den Aktiva von rund 7,7 Millionen Euro beziffert, die Passiva mit 40,9 Millionen Euro.

Bei der Reifen Bruckmüller GmbH in Sierning sind ca. 50 Gläubiger betroffen, Den Aktiva werden mit 800.000 Euro beziffert, die Passiva mit 4,6 Millionen Euro.

Bei der Reifen Bruckmüller GmbH in Wels sind ca. 90 Gläubiger betroffen. Den Aktiva werden mit rund 1,08 Millionen Euro beziffert, die Passiva mit 5,9 Millionen Euro. gegenüber. Es gibt insgesamt Passiva von ca. 51,4 Mio EUR welche Aktiva von 9,58 EUR gegenüberstehen Die Unternehmen sollen fortgeführt werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20% binnen zwei Jahren angeboten.

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