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Mehr Geld zum Ausgeben – aber leider nicht für alle

7-11-2017, 18:00

Wie geht’s Österreich? Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (37.100 Euro pro Kopf) gut. EU-weit schneiden nur Luxemburg, Irland und die Niederlande noch besser ab. Klingt gut, ist es nicht unbedingt, fanden die Experten der Statistik Austria.

Sie haben daher 30 weitere Faktoren definiert, mit denen sie Jahr für Jahr die Zufriedenheit der Österreicher mit ihrem Wohlstand, ihrer Lebensqualität und ihrer Umwelt abklopfen. Die Kriterien reichen von der subjektiven Gesundheit, Ausbildung, Armutsgefährdung oder der allgemeinen Arbeitslosenquote bis hin zum Flächen- und Materialverbrauch.

Eines vorweg: Bei Letzterem tut sich der typische Österreicher nicht gerade als Musterschüler hervor: Nicht nur, dass er überdurchschnittlich viel Energie verbraucht. Er betoniert auch das Land zu. Die Nutzung freier Flächen für neue Häuser, Straßen und Infrastruktur nahm in den Jahren 2001 bis 2016 um 24,1 Prozent zu. Im Durchschnitt wurden knapp 15 Hektar am Tag verbaut.

Foto: /Grafik Seinem Suderanten-Image zum Trotz ist der typische Österreicher mit seinem Leben aber durchaus zufrieden. Zumindest vergeben 38 Prozent der Befragten Höchstpunkte, wenn sie nach ihrer persönlichen Lebenszufriedenheit gefragt werden – EU-weit sind es nur 22 Prozent. Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer erklärt: "Die Einkommen sind gestiegen, damit auch die Konsummöglichkeiten."

Schere geht weiter auf

Nicht alle werden ihm zustimmen. Viele haben vom Wirtschaftsaufschwung bisher nicht profitiert, zeigt ein genauerer Blick in die Statistik. Es gibt weniger stabile Beschäftigungsverhältnisse, mehr Menschen arbeiten in Saisonjobs. Die Zahl jener, die sich mit Teilzeitjobs durchkämpfen, ist seit 1998 von 15,6 auf 28 Prozent gestiegen. Pesendorfer: "Das führt zu einem Auseinanderdriften der Einkommenssituation von Schlecht- und Besserverdienenden." Anders formuliert driften die oberen und unteren Einkommen immer weiter auseinander.

Ebenfalls unerfreulich: Die Zahl der Menschen in Österreich, die in Wohnungen mit Mängeln wohnen, steigt. Zu den häufigsten Problemen gehören feuchte und dunkle Räume.

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