Nach einem starken Gewinneinbruch im ersten Halbjahr 2017 rechnet der Feuerwehrausrüster Rosenbauer auch für das Gesamtjahr nicht mit einer wesentlichen Besserung der Situation. Wechselkurseffekte und eine schwächere Auslastung würden das Ergebnis auch im Gesamtjahr belasten, sagte Rosenberger-Vorstandschef Dieter Siegel am Freitag bei der Halbjahres-Pressekonferenz.
Siegel erwartet für das Jahresergebnis eine EBIT-Marge von "hoffentlich über 3 Prozent" bei einem stabilen Konzernumsatz. Das Unternehmen habe zwar größere Aufträge erhalten - etwa vom deutschen Innenministerium -, doch diese seien auf einen längeren Zeitraum angelegt und daher heuer nicht ergebniswirksam, so Siegel.
In den ersten sechs Monaten haben unter anderem Wechselkurseffekte, ertragsschwächere Aufträge und eine schwächere Auslastung zu einem Gewinneinbruch von 13,4 auf 3,4 Mio. Euro geführt. Dazu kamen noch Einmaleffekte wie Kosten für den jüngst durchgeführten Personalabbau in Leonding und Veränderungen im Vorstand. Zudem habe ein größeres Softwareprojekt abgebrochen werden müssen, führte Siegel aus.
Als Folge ging das Betriebsergebnis (EBIT) von 18,8 auf 2,7 Mio. Euro zurück. Die EBIT-Marge betrug 0,7 Prozent, nach 4,9 Prozent im ersten Halbjahr 2016. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 393,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote belief sich per Ende Juni auf 33,6 Prozent.
Rosenbauer kämpft schon länger mit einer Kaufzurückhaltung im Mittleren und Nahen Osten. Die arabischen Länder haben ihre Investitionen aufgrund des niedrigen Ölpreises gekappt. Zwar liege das Geschäft nicht vollkommen brach, doch hätten sich die bestellten Stückzahlen stark reduziert, räumte Siegel ein. Infolgedessen ist die Auslastung im Werk in Leonding (OÖ) gesunken. Dort wurden zuletzt auch 65 Mitarbeiter abgebaut.
Eine weitere Kündigungswelle stehe zwar nicht bevor, natürliche Abgänge würden aber nicht leichtfertig nachbesetzt, so Siegel. Führungskräfte seien angehalten, mit den "geringstnotwendigen Ressourcen" zu arbeiten, sagte Siegel. Zudem wird Rosenbauer in Zukunft weniger Leiharbeiter beschäftigen. Auch bei den Investitionen will der Konzern kürzertreten und nur noch "Ersatzinvestitionen" tätigen.
Per Ende Juni waren bei Rosenberger 3.315 Mitarbeiter beschäftigt, 1.335 davon in Österreich.