"Zimmer-frei-Schild" raushängen und warten, bis einem die Gäste die Türen einrennen – das war einmal. Damals, in den goldenen 1960er- bis in die 1980er-Jahre. Dann kamen die Billigflieger, mehr Auflagen und weniger Sommerfrischler. Die Zeit verging, die Ausstattung der Häuser blieb dieselbe. Investitionsstau nennen das die Experten. In vielen Tourismusorten in Kärnten ist das Realität. Sie haben heute weniger Gäste als in 1970ern.
Auch weil viele Häuser auf einem Schuldenberg standen, den die Kinder nicht übernehmen wollten. Sie haben lieber verkauft und zugeschaut, wie ein Bauträger das alte Hotel, die Pension oder das Gasthaus weggerissen und einen Betonklotz hingeknallt hat. Gern direkt ans Seeufer, wo sich Eigentumswohnungen teuer verkaufen lassen. Als Sparbuch mit vier Wänden. Zweitwohnsitz genannt. Von Weitem erkennbar an stets heruntergezogenen Jalousien. Schaut fad aus, ist es auch. Finden selbst jene, die einst auf die Sommergäste geschimpft haben, weil sie die Strandpromenade verstopft aber ihnen persönlich kein Geld gebracht haben. Manche Suderanten wünschen sich die Gäste von damals zurück. Spätestens wenn der letzte Wirt im Dorf zusperrt, weil er zu wenige Gäste hat.