Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) will tiefer in bestimmte Wirtschaftssektoren vordringen. Dazu wurde nun eigens ein Beirat gegründet, dessen Mitglieder Kenntnisse verschiedener Sektoren haben, zu denen sie Brücken schlagen sollen. Beiratsvorsitzender ist Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, dazu kommen der Banker und Ex-ÖVP-Mandatar Andreas Ikrath und der frühere VIG-Chef Peter Hagen.
"Alle drei Beiratsmitglieder haben jahrelange Erfahrung und kennen die wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die sowohl den privatwirtschaftlichen als auch den öffentlichen Bereich betreffen", sagte AKV-Geschäftsführer Hans Musser bei der Vorstellung des Beirats. Er betonte, dass die Arbeit des Gläubigerschutzverbandes nicht erst vor Gericht beginne, sondern schon lange vorher. Die Beiratsmitglieder sollen als "Botschafter" in die Branchen fungieren. Der AKV wolle seine Services "noch besser an die Schlüsselbereiche der österreichischen Wirtschaft anpassen", sagte der AKV-Chef.
Gusenbauer will bei der Öffentlichen Hand - vor allem Ländern und Gemeinden, wie er sagte - ein stärkeres Bewusstsein dafür schaffen, dass ein professionelles und sensibles Forderungsmanagement nicht nur für sie selbst sondern ganz allgemein wichtig sei. Er freue sich, dem AKV mit "hinweisen und Ratschlägen zur Seite zu stehen und da und dort auch aufzutreten und für die Dienstleistungen zu werben". Das geschehe übrigens "fast ehrenamtlich, es gibt nur Sitzungsgelder" für einige Sitzungen pro Jahr.
Wie Gusenbauer für den öffentlichen Sektor soll sich Ikrath um die Bankenbranche und Hagen um den Versicherungsbereich kümmern. "Wir bringen Know-how über Bedürfnisstrukturen der jeweiligen Zielgruppen ein", sagte Ikrath beispielsweise. Es geht dem AKV mit der Schaffung des Beirats grundsätzlich nicht zuletzt um Schwung in der Positionierung gegenüber Kunden.