Schneller als von der Bank selber erwartet geht es bei der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI) beim Abbau der Kreditrisiken voran. Weil für Ausleihungen weniger Geld für Ausfälle zur Seite gelegt werden muss und außerdem notleidende Darlehen verkauft wurden, hat die Bank ihre Kreditrisikoprognosen verbessert.
Zur Jahresmitte 2017 lag der Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Krediten (NPL-Quote) bei 7,3 Prozent. Damit wurde nach RBI-Angaben das ursprünglich gesetzte Ziel von rund 8 Prozent frühzeitig erreicht. In der RBI rechnet man deshalb mit mittelfristig weiter rückläufigen NPL-Quoten.
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen sind bis Ende Juni im Vergleich zur Vorjahresperiode um 81 Prozent oder 327 Millionen auf 76 Mio. Euro zurückgegangen. Die sinkenden Kreditrisiken haben auch die Halbjahreszahlen gepusht. Wie schon seit Ende Juli bekannt, ist der Halbjahresgewinn heuer von 236 auf 587 Mio. Euro angewachsen.
Foto: REUTERS/HEINZ-PETER BADER "Wir ernten jetzt die Früchte unseres Transformationsprogramms", befand RBI-Chef Johann Strobl Donnerstagfrüh in einer Mitteilung. Besonders erfreut ist das Management über die Ergebnisse aus Ungarn und der Ukraine. Erste Spareffekte kamen auch aus Polen herein. Am Vormittag ist RBI-Halbjahrespressekonferenz in Wien.
Der Gewinn je Aktie war zum Halbjahr mit 1,79 Euro (2016 pro forma: 0,72 Euro) ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie voriges Jahr. Die Zahlen vom Vorjahreszeitraum wurden rückwirkend adaptiert, weil damals die Zahlen der heuer mit der RBI fusionierten RZB noch nicht dabei waren.