Die kleine Insel St. Helena, auf der Napoleon seine letzten Jahre in der Verbannung verbrachte, hat ihre Jahrhunderte alte Isolation beendet: Am Samstag landete erstmals eine Linienmaschine aus Johannesburg auf dem neuen Flughafen der abgeschiedenen Vulkaninsel im Südatlantik.
Künftig soll der Linienflug der südafrikanischen Fluggesellschaft Comair einmal die Woche das britische Überseegebiet anfliegen - bisher sorgte ein alle drei Wochen eintreffendes britisches Postschiff für die einzige regelmäßige Verbindung in andere Länder.
Foto: APA/AFP/JEAN LIOU Nach fünfjähriger Bauzeit, heftigen Kontroversen wegen der Kosten in Höhe von 285 Millionen Pfund (241,32 Mio. Euro) und mehrmaligen Verschiebungen nahm der umstrittene Flughafen auf einer Hochebene an der Ostküste seinen Betrieb auf.
Für den Bau mussten ein Berggipfel abgetragen und ein Tal aufgefüllt werden, für weitere Schwierigkeiten sorgten die heftigen Winde auf St. Helena.
Von dem neuen Flughafen erhofft sich London eine neue Einnahmequelle für die rund 4.000 Inselbewohner: den Tourismus. Bisher kostet das steinige Erbe aus der Kolonialzeit den britischen Steuerzahler jedes Jahr hohe Summen. Allein im Jahr 2015 lag die Finanzhilfe bei 53,5 Millionen Pfund.