Die spanische Bank Sabadell prüft wegen der Katalonien-Krise einen Umzug ihrer Konzernzentrale aus der Region. Das Direktorium des fünftgrößten spanischen Geldhauses wollte nach eigenen Angaben noch am Donnerstag auf einer Sondersitzung über eine Verlagerung des Hauptsitzes aus der katalanischen Stadt Sabadell beraten.
Auch das drittgrößte spanische Geldhaus Caixabank prüft einem Insider zufolge eine Verlagerung seines rechtlichen Sitzes. Für einen dauerhaften Umzug der Caixabank wäre die Zustimmung einer Aktionärsversammlung nötig. Die Bank prüfe aber auch andere Lösungen wie einen vorübergehende Verlagerung des Sitzes, die möglicherweise einfacher umzusetzen seien, sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Banksprecher erklärte, es sei bis jetzt keine Entscheidung gefallen.
In Spanien versucht das Verfassungsgericht, die geplante Unabhängigkeitserklärung Kataloniens auszubremsen. Die obersten Richter untersagten am Donnerstag das für Montag geplante Zusammentreten des Regionalparlaments in Barcelona. Nach den Vorstellungen des katalanischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont sollte die Proklamation der Loslösung von Spanien bei der Sitzung erfolgen. Die separatistische Regierung hat sich bereits über andere Urteile des Verfassungsgerichts hinweggesetzt. Auch das Unabhängigkeitsreferendum vom vergangenen Sonntag in Katalonien war demnach unzulässig. Bei der umstrittenen Volksabstimmung am Sonntag hatte sich bei einer Wahlbeteiligung von rund 43 Prozent eine große Mehrheit für eine Unabhängigkeit der Provinz ausgesprochen.