Aus Sicht von Erik Kastner, dem neuen Sprecher der Eventbranche, ist es ein einziges Ärgernis: Wer über Nacht beschließt, hauptberuflich Partymacher zu werden, kann sich auf die Schnelle einen entsprechenden Gewerbeschein holen. Ein Befähigungsnachweis ist nicht nötig. Damit würden sich Menschen als Eventmanager versuchen, die nicht das nötige Wissen haben. Kastner: „Damit schaden sie der ganzen Branche.“
Geht es nach seinen Vorstellungen, müsste ein Eventmanager zumindest eine Ausbildung im Ausmaß von 300 Stunden haben, um für den Job gewappnet zu sein. „Niemand kann mittels eines Wochenendkurses zum Event-Profi mutieren“, ist er überzeugt.
Auch wenn medial freilich glamouröse Großveranstaltungen wie der Opernball oder das Hahnenkammrennen im Fokus stehen, machen viele Eventmanager ihr Geschäft mit kleineren Firmenevents. Derzeit gibt es rund 5000 Eventbetriebe in Österreich, 90 Prozent davon sind Einpersonenunternehmen.
Eines haben sie laut Branchenkennern gemeinsam: Sie gehen in der Bürokratie unter. So gelten in jedem Bundesland andere Gesetze. „Bei einer Roadshow durch neun Bundesländer muss man also neun Behördenanträge stellen“, sagt Kastner. Deutliche Unterschiede gebe es etwa bei Sicherheitsvorgaben sowie bei der Anzeige-, Anmelde- und Bewilligungspflicht von Veranstaltungen. Was geht und was nicht, liege letztlich oft im Ermessen von Bürgermeistern. „Hier gibt es viel Willkür“, meint auch Gert Zaunbauer, Obmann Stellvertreter des Fachverbandes Freizeit- und Sportbetriebe. Kastner betont, dass er keine Vereinfachung, sondern eine Harmonisierung der Gesetze haben will. „Wir würden uns nach dem strengsten Gesetz richten.“
Laut den Zahlen der Wirtschaftskammer schafft die Eventbranche rund 100.000 Arbeitsplätze und hat eine jährliche Wertschöpfung von mehr als sieben Milliarden Euro.