E-Mobility, Digitalisierung und zunehmende Automatisierung der Industrieproduktion werden den Stromverbrauch in den nächsten Jahren kräftig steigen lassen. Experten gehen davon aus, dass sich der Anteil der elektrischen Energie am Gesamtenergieverbrauch in Österreich von derzeit 20 Prozent bis 2030 auf zumindest 33 Prozent erhöhen wird.
"Der durchschnittliche Strombedarf von Haushalten dürfte sich verdreifachen", sagt Peter Püspök, Präsident des Verbandes der Erneuerbaren Energie Österreichs. Wenn der Ausbau der Ökostromanlagen aber weiter so langsam vor sich gehe wie jetzt, drohe Österreich in eine Energiekrise zu schlittern. Statt der benötigten 2,5 Terawattstunden zusätzlich Kraftwerkskapazitäten pro Jahr gebe es derzeit nur einen Ausbau um 0,7 TWh. Das Ausbautempo müsse also verdreifacht werden.
Die neue Bundesregierung müsse sich daher rasch um die Energiepolitik kümmern und klare Vorgaben für die einzelnen Energieträger bestimmen. Heizöl sollte durch eine höhere Besteuerung allmählich aus dem Markt gedrängt, neue Ölheizungen sollten verboten werden.
Der Umstieg der Erzeugung von fossilen auf saubere Energien soll aber möglichst marktwirtschaftlich erfolgen, sagt Verbands-Geschäftsführer Erwin Mayer. Dafür sieht sich die Branche gut gerüstet. Denn kein Kraftwerk könne derzeit billiger gebaut werden als Wind-Anlagen.