logo



[email protected]

Schröder in Rosneft-Aufsichtsrat gewählt

29-09-2017, 14:52

Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist in den Aufsichtsrat des größten russischen Ölkonzerns Rosneft gewählt worden. Das meldete die Agentur Interfax von einer Aktionärsversammlung am Freitag in St. Petersburg.

Russischen Medienberichten zufolge soll der ehemalige SPD-Politiker sogar die Leitung des Aufsichtsrates übernehmen. Im Bundestagswahlkampf hatte die Personalie der SPD wie Schröder viel Kritik eingetragen.

Der Chef des russischen Ölkonzerns Rosneft erwartet von der geplanten Wahl des deutschen Altkanzlers Gerhard Schröder (SPD) in den Aufsichtsrat neue Impulse für das deutsch-russische Verhältnis.

In Deutschland kritisiert

Foto: REUTERS/SERGEI KARPUKHIN Igor Setschin. Schröder sei ein Politiker, der "regelmäßig die strategische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland verteidigt" habe, sagte Konzernchef Igor Setschin am Freitag auf der Aktionärsversammlung von Rosneft in St. Petersburg. Schröders Engagement für Rosneft werde "die Beziehungen unserer Länder beleben".

In Deutschland wird Schröders Einzug in die Konzernspitze vielfach kritisiert. Rosneft pflegt enge Verbindungen zum Kreml. Dem Ex-Kanzler wird vorgeworfen, sich von Präsident Wladimir Putin vereinnahmen zu lassen.

Schröder verteidigt Engagement

Schröders künftiger Arbeitgeber Rosneft zählt zu jenen Unternehmen, welche die EU wegen der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim mit Sanktionen belegt hat. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete Schröders Vorgehen deshalb als "nicht in Ordnung".

Schröder selbst verteidigt sein Engagement in der russischen Wirtschaft. Aus seiner Sicht sei es nicht vernünftig, "unseren größten Nachbarn Russland ökonomisch und politisch zu isolieren", sagte er kürzlich.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]