Digitale Dienstleistungen sind in der EU seit 2015 im Konsumland zu besteuern. Für die Statistiker hat das einen günstigen Nebeneffekt: Sie wissen jetzt, um wie viel Geld die Österreicher digitale Services importieren. Gemeint sind Handy-Apps, Spiele, E-Books, mp3-Musikdateien, Streaming- und andere Telekom-Dienste.
2016 machten diese Digital-Importe 506 Millionen Euro aus – ein kräftiges Plus von 18 Prozent gegenüber 2015.
Aber erfasst das gute, alte Bruttoinlandsprodukt (BIP) die digitalen Wirtschaftszweige überhaupt noch ausreichend? Schließlich zahlen Online-User immer öfter mit "Likes" oder ihren Benutzerdaten anstatt mit Geld.
"Wenn der Anspruch ist, alle Aktivitäten zu messen, die in Geld gehandelt werden, dann ist das BIP noch ein adäquates Instrument", sagte Statistik-Chef Konrad Pesendorfer. Die OECD nehme an, dass der Effekt der "Unterschätzungen" relativ gering sei. Auch neue Anbieter wie Airbnb müssten immer häufiger Steuern abliefern. Und würden somit auch statistisch erfasst.
Diebestätigte, dass die Wirtschaft in Österreich 2016 an Fahrt aufgenommen hat. Das reale BIP-Wachstum von 1,5 Prozent lag allerdings noch unter dem 20-Jahres-Durchschnitt von 1,8 Prozent.
Nominell legte das BIP zu laufenden Preisen um 2,6 Prozent auf 353,3 Mrd. Euro zu. Das sind 40.420 Euro pro Einwohner, womit Österreich EU-weit an vierter Stelle nach Luxemburg, Irland und den Niederlanden steht.
Wichtige Wachstumsfaktoren waren der Konsum, die Investitionen sowie insbesondere der Bereich Gastronomie und Beherbergung. Der Tourismus lieferte im Vorjahr mit 7,6 Milliarden Euro den stärksten Reiseverkehrsüberschuss seit 1995.
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