Queen Elizabeth II. hat US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania auf Schloss Windsor empfangen. Die 92 Jahre alte Monarchin begrüßte die beiden am späten Freitagnachmittag mit militärischen Ehren im Innenhof des Palasts. Sie hatte zunächst mehrere Minuten lang dort gewartet. Es blieb aber zunächst unklar, warum es zu der Verzögerung kam. Dann sorgten Trump und seine Melania laut mehreren Medienberichten gleich für die nächste Panne: er verbeugte sich nicht, sie machte keinen Hofknicks, wie es die Etikette vorgesehen hätte.
© Getty Images
Die Queen lächelte trotzdem, als sie dem US-Präsidenten und der First Lady die Hände schüttelte. Sie trug einen königsblauen Mantel mit passendem Hut. Unter ihrem Arm klemmte eine schwarze Handtasche. Trump erschien in einem blauen Anzug mit gestreifter Krawatte. First Lady Melania trug ein cremefarbenes Kostüm. Rotuniformierte Gardisten spielten die amerikanische Nationalhymne.
© Getty Images
Trump hält sich derzeit für mehrere Tage in Großbritannien auf. Ursprünglich hatte Premierministerin Theresa May ihn zu einem Staatsbesuch im Namen der Queen eingeladen. Das stieß aber auf heftigen Widerstand in Großbritannien. Knapp 1,9 Millionen Menschen unterzeichneten eine Petition, um den Besuch herabzustufen, weil er "die Queen in Verlegenheit bringen würde".
Proteste
Zehntausende Menschen demonstrierten in mehreren britischen Städten gegen den Besuch Trumps. Schätzungen der Initiative "Stop Trump" sprachen sogar von "mindestens 250 000" Demonstranten allein in London. Auch in anderen Städten wie Belfast und Windsor gab es Demos.
Mehrere Protestzüge führten durch die Londoner Innenstadt zum Regierungsviertel zwischen dem Parlament und dem Trafalgar Square. Die Polizei teilte am Nachmittag mit, der Platz habe seine Kapazität erreicht. Über der Innenstadt kreisten mehrere Hubschrauber.
Hunderte hatten sich bereits am Vormittag auf dem Parliament Square versammelt und beobachtet, wie ein etwa sechs Meter großer Helium-Ballon in Form eines Trump-Babys in Windeln über dem Platz schwebte. Die Aktivisten wollten damit eigenen Angaben zufolge Trump ins Lächerliche ziehen und seinen in ihren Augen kindischen Charakter auf die Schippe nehmen.
Trump-Baby
Das Trump-Baby soll den US-Präsidenten nach Angaben von Aktivisten auch nach Schottland begleiten. Die Organisatoren des Protests hätten einen Antrag gestellt, den Ballon nahe Trumps Golf-Resort fliegen zu lassen, wo Trump das Wochenende verbringt.
© AFP
Für Samstag haben auch Trump-Unterstützer in London eine Demo angekündigt. Erwartet werden dazu auch Unterstützer des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson. Die Polizei erließ dafür strenge Auflagen. Bei einer ähnlichen Demo im Juni war es zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften gekommen.