logo



[email protected]

Britin (44) an Nowitschok-Vergiftung gestorben

1-01-1970, 00:00

Eine vergangene Woche mit einer Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte 44-jährige Britin ist gestorben. Das teilte Scotland Yard am Sonntagabend mit. Die Polizei ermittelt nun wegen Mordes. Die britische Premierministerin Theresa May zeigte sich betroffen. "Ich bin entsetzt und geschockt", sagte sie einer Mitteilung zufolge.

Die 44-jährige Frau aus Amesbury und ihr 45-jähriger Lebensgefährte waren am Samstag vor einer Woche mit Vergiftungserscheinungen ins Salisbury District Hospital eingeliefert worden. Sie hinterlässt drei Kinder.
 
Der Mann ist weiter in einem kritischen Zustand, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Paar versehentlich mit dem tödlichen Nervengift in Berührung gekommen war. Das Paar aus Amesbury könnte demnach etwa ein Fläschchen oder eine Injektionsspritze mit Resten des Gifts gefunden haben, das beim Attentat auf die Skripals verwendet wurde. Britische Medien berichteten, dass beide Drogenkonsumenten seien.

Polizei sperrte sechs Areale in Amesbury und Salisbury

Die Polizei sperrte sechs Areale in Amesbury und im 13 Kilometer entfernten Salisbury ab, in denen sich das Paar kurz vor den ersten Symptomen aufhielt. Dazu zählen eine Apotheke, eine Kirche und das Wohnhaus des 45-Jährigen. Das Hostel, in dem seine Freundin lebte, wurde evakuiert.
 
Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) waren vor vier Monaten bewusstlos auf einer Parkbank im benachbarten Salisbury entdeckt worden. Sie entkamen nur knapp dem Tod und leben inzwischen an einem geheimen Ort. Sie wurden ebenfalls im Salisbury District Hospital behandelt. Die britische Regierung macht Russland für den Anschlag auf Skripal verantwortlich.
 
Nicht ausgeschlossen wird, dass noch andere Menschen mit dem Gift in Kontakt kommen könnten, solange der kontaminierte Gegenstand im Fall des Paares nicht gefunden ist. Das Krankenhaus in Salisbury versicherte am Samstag jedoch, das Risiko für die Bevölkerung sei gering. Bei einem Polizisten, der am Samstag wegen Verdachts auf Vergiftung in dem Krankenhaus untersucht worden war, konnte Entwarnung gegeben werden.
 

Mehr zum Thema

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]