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Heute keine Rettung: "Jungs noch zu schwach"

1-01-1970, 00:00

Der örtliche Governeur Narongsak Osotthanakorn sagte in einer Pressekonferenz, dass die Rettungsaktion heute nicht mehr startet, weil die "Jungs noch zu schwach" seien. Die Lage in der Höhle wird von Stunde zu Stunde schwieriger. Sollte es aber wieder zu regnen beginnen, würden die Taucher in die Höhle gehen, so der Governeur. Am Freitag gab es Niederschlag - inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Die Angst ist groß, dass die Pegel steigen könnten. 
 

Belgischer Taucher glaubte, heute die ersten zu retten

Ein belgischer Taucher Ben Reymenants, der seit Tagen vor Ort ist und das Team anleitet berichtet: "Es ist ein Rennen gegen die Zeit, denn am Sonntag wird starker Regen erwartet. Aber wir bleiben positiv." Weiters berichtet er, dass eine Kette gebildet wurde, um die ersten Kinder aus der Höhle zu holen. "Wir erwarten, dass die ersten beiden Kinder heute bestenfalls zum Ausgang kommen", sagt Reymenants heute voller Optimismus. Leider muss die Rettungsaktion noch warten. 
 
Die größten Sorgen der Retter sei der Regen. Ein neuerlicher Anstieg des Wassers würde den Einsatz immens erschweren. Seit Tagen wird Wasser aus der Höhle gepumpt, um zu den eingeschlossenen Buben vordringen zu können. So wurden bereits 128 Millionen Liter Wasser aus dem Inneren gepumpt.  
 
201807061477.jpg© Facebook
 

Elon Musk will bei Rettung helfen

Der High-Tech-Pionier Elon Musk hat seine Hilfe bei den Rettungsbemühungen für die in einer thailändischen Höhle festsitzende Buben-Fußballmannschaft angeboten. Der US-Unternehmer teilte am Freitag über Twitter mit, er habe Teams seines Raumfahrtunternehmens SpaceX und seiner Ingenieurfirma Boring in das südostasiatische Land entsandt. Boring ist auf Tunnelbau spezialisiert.
 
Die entsandten Ingenieure beider Firmen sollten vor Ort schauen, ob sie "hilfreich" sein könnten, schrieb Musk. Es gebe bei den Rettungseinsätzen wahrscheinlich viele Komplikationen, "die sich schwer einschätzen lassen, wenn man nicht vor Ort ist". Der Unternehmer erläuterte, seine Spezialisten sollten erkunden, wie sich Wasser aus dem Tunnel heraus- oder Luft hineinpumpen lasse.
 
Governeur Narongsak Osotthanakorn bat Elon Musk um Hilfe: "Ich bin derjenige, der SpaceX gebten hat, weil ein Freund von mir dort arbeitet", twittert er heute.
 
 

Hilfe aus Tschechien

Tschechien hat bereits Feuerwehrleute nach Thailand entsandt um bei der Rettung zu helfen. Sie sollen laut "Bild" heute noch abfliegen. Unser Nachbarland will demnach auch technisches Gerät zum Einsatzort bringen. "Unsere Pumpen sind die besten der Welt“, schrieb Ministerpräsident Andrej Babis bei Twitter nach einem Gespräch mit einem Hersteller.
 

Taucher kam ums Leben

Bei den Rettungsbemühungen in der thailändischen Höhle ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der 37-Jährige starb aufgrund von Sauerstoffmangel, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Das ehemalige Mitglied der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals habe Behälter mit Atemluft in der Höhle platzieren wollen und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren.
 
Gleichzeitig steigt die Sorge, dass auch die Atemluft für die der Höhle eingeschlossenen zwölf Burschen und ihren Trainer knapp werden könnte. Die Retter wollen daher Sauerstoff in die Kammer leiten, in der die Fußballmannschaft Zuflucht gefunden hat.
 
Die genauen Todesumstände des Tauchers waren zunächst unklar. Möglich ist, dass seine Druckflasche beschädigt war oder ihm die Atemluft ausging. "Wir sind dafür trainiert, jederzeit mit Risiken zu rechnen. Das gehört zum Job", sagte Arpakorn Yookongkaew, Kommandant der Spezialeinheit. "Wir werden uns nie zurückziehen. Wir bleiben, bis die Mission abgeschlossen ist", fügte er hinzu. Für den Gestorbenen werde es auf Anweisung des thailändischen Königs eine ehrenvolle Trauerfeier geben, erklärten die Behörden.
 
201807068377.jpg© AFP
 

Sauerstoffleitung geplant

Die geplante Sauerstoffleitung vom Höhleneingang bis zu der Kammer mit den Eingeschlossenen müsse rund 4,7 Kilometer lang sein, sagte der an der Rettungsaktion mitwirkende Armeegeneral Chalongchai Chaiyakam. "Unsere Hauptaufgabe heute ist es, ein Rohr in die Kammer zu legen, damit die Gruppe mehr Luft zum Atmen bekommt."
 
Der Sauerstoffgehalt in der Kammer liege aktuell bei rund 15 Prozent, sagte der Armeegeneral. Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft rund 20 Prozent. Wie lange die Fußballer und ihr Trainer noch ohne zusätzlichen Sauerstoff in der Höhle ausharren können, ließ der General offen. Auch sagte er nicht, wie lang der Bau der Leitung dauern soll.
 
Die Jugendlichen im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet.
 
Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend (Ortszeit) mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen. Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten. In der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit.
 

Mehrere Szenarien für die Rettung

Für die Rettung der Eingeschlossenen gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante.
 
Auf die erste Variante werden die Nachwuchsfußballer mit Tauchunterricht - so gut es geht - vorbereitet. Trainiert wird vor allem das Aufsetzen der Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Medien diskutierten auch die Möglichkeit, die Höhle mit Hilfe von Pumpen so weit auszutrocknen, dass die Burschen sie zu Fuß verlassen könnten. Angesichts der Wassermassen erscheint diese Lösung derzeit aber unwahrscheinlich.
 

Weltfußballverband FIFA meldet sich zu Höhlen-Drama

Optimistisch gab sich in dem Zusammenhang der Weltfußballverband FIFA. "Falls sie, wie wir alle hoffen, in den kommenden Tagen wieder bei ihren Familien sind und ihre Gesundheit eine Reise erlaubt, wäre die FIFA sehr froh, sie als Gäste beim WM-Endspiel in Moskau" begrüßen zu können, schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino in einem Brief an den thailändischen Verband. Der Familie des ums Leben gekommenen Tauchers drückte Infantino sein "tiefstes Mitgefühl" aus.
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