Erst die erleichternde Nachricht: Sie leben! Dann die schmerzliche Erkenntnis: Möglicherweise müssen die 12 in der Tham-Luang-Höhle in Thailand eingeschlossenen Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Fußballtrainer (25) noch Wochen oder gar Monate in völliger Dunkelheit ausharren.
„Gehen wir heute?“, war die erste Frage, die die Kinder den beiden britischen Tauchern stellten, die sie am Montag um Mitternacht (Ortszeit) fanden. Doch die Verzweifelten, die schon neun Tage in der Höhle gefangen waren und jegliches Zeitgefühl verloren hatten, müssen dort bleiben.
Sie aus der zu großen Teilen überfluteten Höhle zu evakuieren, wird für die Retter eine Herkulesaufgabe. Die „Pattaya Beach“ genannte trockene Stelle, zu der sich die Kinder und ihr Trainer vor dem nach einer Sturzflut steigenden Wasser geflüchtet hatten, ist sieben Kilometer vom Eingang entfernt.
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US Navy Seals, die die Kinder am Montag kurz vor Mitternacht (Ortszeit) erreichten, mussten eine extrem lange Tauchstrecke durch schlammige Fluten und enge Röhren bewältigen. Sie waren sechs Stunden unterwegs, nur um nach dem ersten Kontakt wieder zurückzukommen.
Den Kindern wird nun Verpflegung für vier Monate gebracht. Sie sollen Tauchunterricht nehmen, müssen möglicherweise selbst durch die Fluten schwimmen. Es wird ein Kampf gegen die Zeit. Denn neuer Monsunregen könnte den Wasserpegel in der Höhle wieder steigen lassen. Bisher gelang es nicht, ausreichend Wasser aus der Höhle zu pumpen.