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Alles nur Show – Hat Kim geheime Atomanlagen?

1-01-1970, 00:00

Die US-Geheimdienste verdächtigen Nordkorea Medien zufolge, Präsident Donald Trump mit Zusagen zur nuklearen Abrüstung in die Irre zu führen. Entgegen der Versprechen bei dem Treffen von Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sei in den vergangenen Monaten heimlich die Uran-Anreicherung zum Atomwaffenbau hochgefahren worden, so der TV-Sender NBC News unter Berufung auf US-Regierungskreise.

Auch habe das Regime in Pjöngjang neben der bekannten Aufbereitungsanlage Yongbyon mehrere geheime Atom-Standorte. "Es gibt absolut eindeutige Beweise, dass sie versuchen, die USA zu täuschen", zitierte der Sender einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Der US-Geheimdienst CIA und das Außenministerium wollten sich nicht dazu äußern. Vom Präsidialamt lag keine Stellungnahme vor.

Keine "totale Denuklearisierung"?

Die jüngste Lageeinschätzung der Geheimdienste scheine damit Trumps Darstellung zu widersprechen, berichtete der Sender. Trump hatte nach dem historischen Gipfeltreffen mit Kim am 12. Juni erklärt, von dem abgeschotteten Staat ginge keine nukleare Bedrohung mehr aus. In der vergangenen Woche hatte der US-Präsident zudem mitgeteilt, Nordkorea habe mit der Zerstörung von Raketenanlagen begonnen und bereits die "totale Denuklearisierung" eingeleitet. Dagegen sagte ein US-Geheimdienstmitarbeiter NBC zufolge: "Es wird weiterhin daran gearbeitet, uns über die Zahl der Anlagen, die Zahl der Waffen, die Zahl der Raketen zu täuschen. Wir beobachten das genau."

Trump und Kim hatten bei ihrem Treffen eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach sich die Führung in Pjöngjang dazu bereit erklärt, an einer kompletten atomaren Abrüstung der koreanischen Halbinsel zu arbeiten. Trump sagte im Gegenzug Sicherheitsgarantien zu. Kritiker in den USA warfen Trump vor, Kim zu wenig konkrete Abrüstungszusagen abgerungen zu haben.

Kim dringt auf rasches Ende der Sanktionen

Unterdessen dringt Kim einem Zeitungsbericht zufolge auf ein rasches Ende der Sanktionen. Nordkoreas Machthaber habe bei seinem jüngsten Besuch in Peking im vergangenen Monat Präsident Xi Jinping gebeten, sich für ein rasches Ende der wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gegen Nordkorea einzusetzen, schrieb das japanische Blatt "Yomiuri" am Sonntag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Xi habe Kim dazu "größte Anstrengungen" zugesagt. Als weiteres Signal der Annäherung öffneten Süd- und Nordkorea am Sonntag erstmals seit zehn Jahren wieder einen Marine-Kommunikationskanal, wie die Regierung in Seoul mitteilte. Zudem waren nach dem Gipfeltreffen gemeinsame Militärmanöver der USA mit Südkorea abgesagt worden.

US-Außenminister Mike Pompeo wird einem Zeitungsbericht zufolge in der kommenden Woche in Nordkorea erwartet. Dort wolle er über die geplante Atom-Abrüstung beraten, berichtete die "Financial Times" am Donnerstag unter Berufung auf vier mit dem Vorhaben vertraute Personen. US-Regierungsvertreter sagten dem Blatt zufolge, Pompeo habe einen offiziellen Termin am 6. Juli in Washington abgesagt, um nach Pjöngjang zu fliegen.

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