Donnerstagnachmittag stürmte ein mit einem Gewehr bewaffneter Schütze das Gebäude der "Capital Gazette” in Annapolis (Maryland), nahe der Hauptstadt Washington D.C.
Polizeichef William Krampf bestätigte fünf Todesopfer, es gibt drei Schwerverletzte.
Der Schütze wurde wenige Stunden nach der Bluttat als Jarrod W. Ramos (38) identifiziert. Auf seinen Social-Media-Profilen wurden von den Ermittlern Drohungen gegen die Zeitung gefunden. Hass auf das Blatt könnte ein mögliches Motiv sein.
Es spielten sich Schreckensszenen ab: Der Praktikant Anthony Messenger twitterte um 14:43 Uhr Ortszeit über einen “aktiven Schützen” vor Ort. Es folgte in dem dramatischen Posting die Adresse des News-Gebäudes, Bestpage Road Nr. 888. Und den der Aufruf: “Bitte helft uns”.
BREAKING: Suspect in Maryland newsroom shooting has been identified as Jarrod Ramos, 38, according to three senior law enforcement officials briefed on the matter.
— MSNBC (@MSNBC)
“Gazette”-Reporter Phil Davis meldete sich über Social Media ebenfalls vom Schauplatz des : Zahlreiche Personen wären niedergeschossen worden, sagte er. Und er beschrieb das Grauen: “Der Schütze schoss durch die Glastüre ins Büro und eröffnete das Feuer auf mehrere Mitarbeiter.”
Und weiter: "Es gibt nichts Furchterregenderes, als zu hören, wenn mehrere Leute erschossen werden, während man unter dem Schreibtisch hockt und dann hört, wie der Schütze nachlädt."
Die Polizei reagierte in Rekordzeit: Nur 60 Sekunden nach dem ersten 911-Notruf traf der erste Beamte am Tatort ein und stellte den Amokläufer.
Ramos ergab sich sofort und widerstandslos, so die Behörden.
175 Menschen wurden in eine nahe Shopping-Mall evakuiert.
Der Todesschütze wird verhört. Er wollte angeblich bei den Vernehmungen zuerst nicht kooperieren, hieß es. Er soll auch seine Fingerspitzen abgebrannt haben, um die Abnahme von Fingerabdrücken zu verhindern, wurde berichtet. Die Polizei wollte das aber nicht bestätigen.
Ramos, der lange Haare hat, trug ein schwarzes T-Shirt und olivgrüne Hosen. Er hatte einen Rucksack bei sich und verwendete beim Sturm auch Rauchgranaten, so die Polizei.
Bomben-Entschärfungsteams durchsuchten das Gebäude.
Die Polizei NYPD in New York gab bekannt, dass Redaktionsräume im Big Apple nun verstärkt bewacht werden als Reaktion auf die Bluttat in Maryland.