Bei ihrer Annäherung haben sich Südkorea und Nordkorea auf Pläne für die Modernisierung und Wiederherstellung von grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindungen geeinigt. Als erstes soll ein gemeinsames Team von Experten die Streckenteile auf nordkoreanischer Seite inspizieren, die mit Südkorea verbunden werden könnten.
Das geht aus einer Erklärung hervor, die Unterhändler beider Seiten am Dienstag nach Gesprächen im Grenzort Panmunjom veröffentlichten. Die Inspektionen sollen im Juli im westlichen Teil der Koreanischen Halbinsel beginnen, wo künftig eine Schienenstrecke Seoul mit Sinuiju an der Grenze zu China verbinden könnte. Die Inspektionen sollen dann auf eine Strecke an der Ostküste ausgeweitet werden.
Um die wirtschaftliche Zusammenarbeit einschließlich des Bahnverkehrs wieder in Gang zu setzen, müssten zunächst die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea aufgehoben werden. Das weithin abgeschottete Land ist wegen seines Atomprogramms strengen Wirtschaftssanktionen unterworfen.
Mit den Gesprächen über die Zusammenarbeit im Transportbereich setzten Süd- und Nordkorea einen Punkt der Erklärung ihres Gipfeltreffens vom 27. April um. Seit dem Gipfel hatten sie sich bereits darauf geeinigt, die militärischen Kommunikationskanäle wiederherzustellen. Außerdem hatte es eine Einigung über neue Treffen zwischen getrennten Familien gegeben.
Ende Dezember 2007 hatten die beiden Länder erstmals seit dem Korea-Krieg (1950-53) im Westen wieder einen Eisenbahnbetrieb für den Gütertransport über die Grenze eingerichtet. Doch aufgrund neuer Spannungen wurde der Betrieb nach knapp einem Jahr wieder eingestellt.