Der in der deutschen Stadt Bochum lebende frühere Leibwächter des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden ist festgenommen worden und soll abgeschoben werden. In einem Bescheid habe das deutsche Amt für Migration und Flüchtlinge ein bisher anerkanntes Abschiebehindernis widerrufen, teilte ein Sprecher der Stadt Bochum mit.
Die Polizei habe den Tunesier Sami A. am Montag festgenommen, als er seiner täglichen Meldeauflage auf einer Polizeiwache nachgekommen sei. Durch den Bescheid des Bundesamtes sei nun eine Abschiebung möglich. Sie werde von der Ausländerbehörde vorbereitet, sagte der Sprecher weiter. Abschiebehaft sei beantragt. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst berichtet.
Der 42-Jährige lebt seit 2005 in Bochum und hat Frau und Kinder. Noch im April wurde er vom nordrhein-westfälischen Innenministerium aufgrund seiner terroristischen Vergangenheit als sogenannter "Gefährder" eingestuft. Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht Münster im April 2017 festgestellt, dass dem Mann bei einer Rückkehr nach Tunesien "mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Folter, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung" drohten.