In der Stadt Yulin wird seit Donnerstag das jährliche Hundefleischfestival gefeiert. Weil das Fleisch als Delikatesse gilt, landen nach Angaben von Tierschützern tausende Hunde auf den Schlachtbänken und dann im Topf oder auf dem Grill. Das Verspeisen von Hunden gilt in der Provinz Guangxi als Tradition zum Sommeranfang.
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Auf dem quirligen Markt von Dongkou liegen abgezogene Hundekadaver gestapelt auf Tischen oder hängen an Haken. Umgerechnet rund hundert Euro legt eine Käuferin für einen ganzen Hund hin, den sie ihrer Familie auftischen will. Ein anderer Marktbesucher namens Chen sagt: "Das ist sehr schmackhaft. Das sind alles Straßenköter - Streuner und Haustiere sind nicht das Gleiche." Er sehe nicht ein, warum es verpönt sein sollte, im chinesischen Jahr des Hundes Hundefleisch zu essen. Im Jahr des Schweins nach chinesischem Horoskop werde ja auch Schweinefleisch und im Jahr des Hahns Hühnerfleisch gegessen, meint Chen.
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Tierschützer sehen das anders und wollen den Verzehr von Hundefleisch ächten. Hoffnung schöpfen sie daraus, dass in Südkorea am Mittwoch ein Gericht das Schlachten von Hunden als illegal eingestuft hat. Im April verbannte Taiwan Hundefleisch vom Teller: Verzehr, Kauf und Besitz von Hunde- oder Katzenfleisch kann eine Geldstrafe von umgerechnet bis zu rund 8.000 Euro nach sich ziehen.
Zum Verbot ist es in China aus Sicht der Aktivisten allerdings noch ein weiter Weg. Bisher kauften sie in Yulin auf dem Markt todgeweihte Hunde auf, wie Qiao Wei vom Si-Chuna-Qiming-Tierschutzzentrum sagte. Doch das reiche nicht aus. "Wir haben keine Hoffnung, dass wir ein Umdenken erzeugen, indem wir nur nach Yulin gehen." Es müsse eine landesweite umfassende Kampagne geben, sagt Jill Robinson von der in Hongkong ansässigen Animals Asia Foundation.
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Vor dem Festival sammelten Aktivisten 235.000 Unterschriften für ein Verbot des Fests - vergeblich. Das Festival ist ohnehin nur ein Höhepunkt: Schätzungen zufolge landen jährlich mehr als zehn Millionen Hunde auf chinesischen Tellern.