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Ali B.: Jetzt spricht Familie des Killers

1-01-1970, 00:00

Ali B. und seine Familie stammen aus einer Stadt im Nordirak, die von Armut, Staub und Hitze geprägt ist. 110 Kilometer von der ehemaligen ISIS-Hochburg Mossul entfernt wohnt der Killer des 14-jährigen Mädchens aus Wiesbaden. In einer einfachen Hütte aus Beton mit Blechdach hauste die achtköpfige Familie in ärmlichen Verhältnissen. Der Vater arbeitet als Hausmeister in einer Kontrollstation an der türkischen Grenze, die Mutter sorgt für die Kinder. 

Jetzt packt die Familie erstmals über den Mädchenmörder aus und äußert sich zu seiner schrecklichen Tat. Laut seinem Onkel, der in einem besseren Viertel der Stadt wohnt, war Ali früher schüchtern und hatte Angst, wenn es dunkel wurde. Er hätte auch nicht mit anderen Kindern spielen wollen, weil er sich einfach nicht auf die Straße traute, so der Onkel von Ali B. Da Alis Vater darauf bestand, dass Ali Geld für die Familie beschaffen soll, serviert er Tee für Grenz-Soldaten - genau dort, wo sein Vater auch arbeitet. Die einzige Freizeitbeschäftigung, die der Killer gehabt haben soll, war laut seinem Onkel Fußballspielen.

Familie packt aus 

Auch der Cousin von Ali B. gibt erste Details zu Alis Leben und Verhalten bekannt. So soll das Verhalten des Mörders ursprünglich zurückhaltend und feige gegenüber Mädchen gewesen sein. Er solle keine Freundin gehabt haben oder oft ausgegangen sein, schildert der Cousin. 

Das Leben des Mörders in Deutschland beginnt im Sommer 2015. In einem Erstaufnahmelager wird er unter einer falschen Identität registriert - Ali B. verschleiert seinen richtigen Namen. Aufgefallen ist dies niemandem - so konnte er sechs Monate später in einer Asylunterkunft in Wiesbaden untergebracht werden. Ein Asylantrag wurde nicht gestellt - eigentlich hatte Ali B. kein Recht, zu bleiben. Doch das ging im Chaos rund um Flüchtlinge unter. Im September 2016 stellt Ali B. erstmals einen Asylantrag - auch nur, weil Polizisten auf den illegalen Aufenthalt von Ali B. durch eine Schlägerei aufmerksam gemacht wurden. Doch der Antrag wird abgelehnt und der 20-Jährige klagt. Bis heute wurde keine Entscheidung am Wiesbadener Landesgericht über die Asylklage getroffen - Ali B. konnte weiterhin in Deutschland bleiben. 

Alis Tat hätte verhindert werden können 

Monate später läuft eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl gegen Ali B. Fast ein halbes Jahr später kassiert er eine weitere Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und begeht in weiterer Folge schweren Raub. Die Polizei hat ihn mittlerweile schon als gewalttätig vermerkt. 

Nach dem Mord an dem unschuldigen 14-jährigen Mädchen packt die gesamte Familie ihre Sachen und besorgt sich Ersatzpapiere an der irakischen Botschaft. Mit einem One-Way-Ticket soll die Reise nach Erbil gehen. Bezahlt wurde das Ticket von deutschen Sozialleistungen, so die Mutter des Killers. 

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