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Reisende zittern vor Flugchaos im Sommer

1-01-1970, 00:00

Flugpassagiere brauchen in diesem Reisesommer voraussichtlich besonders viel Geduld. Die Airlines haben zwar auf breiter Front ihre Angebote ausgebaut, es häufen sich aber auch Annullierungen und starke Verspätungen. Neben Fluglotsen-Streiks und ungünstigem Wetter tragen dazu auch die mangelhafte Infrastruktur und Organisationsprobleme bei den Gesellschaften bei, meinen Experten.

Verspätungen als Folge 

Bis einschließlich 7. Juni sind von und nach Deutschland bereits mehr als 13.000 Flüge ganz gestrichen worden und mehr als 3.200 über drei Stunden zu spät ans Ziel gekommen, wie das Passagierrechtsportal EUclaim aus seiner Datenbank berichtet. Im Vorjahreszeitraum waren es nur gut 8.400 Annullierungen und gut 2.000 Verspätungen.

TUIfly-Geschäftsführer Roland Keppler warnte in der "Rheinischen Post" bereits vor weiteren Problemen: "Wenn das mit den Streiks weitergeht, müssen sich die Passagiere auf einen heißen Sommer mit vielen Verspätungen einstellen." Er fordert eine einheitliche Kontrolle des Luftverkehrs in Europa, um bei Ausständen oder Unwettern Flüge besser umleiten zu können.

Flüge werden gestrichen 

Das Flugjahr 2018 in Europa ist bisher geprägt von heftigen Streiks insbesondere der französischen Beschäftigten, aber auch der Italiener und Griechen. Die Mitarbeiter der Air France brachten bereits ihren Chef Jean-Marc Janaillac zum Rücktritt, die französischen Fluglotsen sorgten mit Streikwellen im März und Mai für tausende Ausfälle. Allein der Billigflieger Ryanair musste nach eigenen Angaben im Mai rund 1.100 Flüge streichen, etwa 200.000 Passagiere waren betroffen. Weitere Arbeitsniederlegungen sind angekündigt.

Nach einer Analyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) waren bereits im März für Juli 3.400 Flüge aus Deutschland auf die Balearen-Hauptinsel geplant, mehr als 100 pro Tag. In der Zwischenzeit sind weitere Verbindungen hinzugekommen, beispielsweise von Laudamotion, so dass immer mehr Sitze leer bleiben könnten. Wegen des zwangsläufigen Preisverfalls dürfte das Überangebot nicht von Dauer sein, schätzt eine Touristikerin. 

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