Der Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un findet am Dienstag in Singapur statt. Warum eigentlich? Der südostasiatische Stadtstaat mit 5,6 Millionen Einwohnern ist keiner der klassischen Tagungsorte der internationalen Diplomatie wie zum Beispiel Genf oder Wien. Auch andere Städte hatten sich Hoffnung gemacht, das Treffen ausrichten zu dürfen.
Aber für Singapur sprachen einige Gründe: Die "Löwenstadt" (so die wörtliche Übersetzung) ist politisch neutral. Sowohl die USA als auch Nordkorea haben Botschaften dort - das ist keineswegs selbstverständlich. Südostasiens kleinster Staat gilt auch als sehr sicheres Pflaster. Anschläge gab es in der ehemaligen britischen Kronkolonie (unabhängig seit 1965) seit langem nicht mehr, auch Proteste sind hier selten.
Und: Die Anreise für Kim war nicht allzu schwierig. Trotzdem ist der Gipfel für den Nordkoreaner die bisher weiteste Auslandsreise. Aus Pjöngjang flog er mit einer Maschine der Air China etwa 4750 Kilometer. Zum Vergleich: Trump war mit der Air Force fast einmal um die halbe Welt unterwegs, 14.000 Kilometer.
Singapur ist eines der reichsten und teuersten Länder der Welt. Die Kosten des Gipfels werden auf umgerechnet etwa zwölf Millionen Euro beziffert. Für Singapur bedeutet dies aber auch viel Imagewerbung. Das weltweite Interesse an dem Treffen ist enorm. Mehr als 2500 Journalisten berichten darüber.
Möglicherweise wird Trump in ein paar Monaten schon wiederkommen. Singapur führt in diesem Jahr den Vorsitz der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN). Deshalb findet hier im November ein Gipfel statt, zu dem auch wichtige Staats- und Regierungschefs von außerhalb erwartet werden.