84 Tage sind seit den Parlamentswahlen am 4. März vergangen und immer noch ist keine Regierung in Rom in Sicht. Damit ist ein Rekord gestellt: Seit der Gründung der Italienischen Republik 1946 hatte eine Regierungsbildung noch nie so lange gedauert.
Der am Mittwoch designierte Premier Giuseppe Conte könnte zu somit zu jenem Regierungschef werden, der nach den langwierigsten Verhandlungen italienischer Ministerpräsident wurde. Den Rekord stellte bisher Giuliano Amato, der im Jahr 1992 83 Tage brauchte, um eine Regierung auf die Beine zu stellen. 72 Tage benötigte im Jahr 2013 Enrico Letta.
Am schnellsten war bisher Silvio Berlusconi, der 1994 schon nach zwölf Tagen ein Kabinett bilden konnte. Damals geriet er jedoch mit dem damaligen Präsidenten Oscar Luigi Scalfaro in Konflikt. Scalfaro wehrte sich gegen die Ernennung von Berlusconis skandalumwittertem Rechtsanwalt Cesare Previti zum Justizminister. Berlusconi musste nachgeben, Previti erhielt jedoch das Verteidigungsministerium.