Der russische Präsident Wladimir Putin hat jüngste Vorwürfe gegen sein Land im Zusammenhang mit dem Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugzeugs MH17 über der Ostukraine vor vier Jahren zurückgewiesen. "Natürlich nicht", antwortete Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg auf die Frage, ob das Passagierflugzeug im Juli 2014 durch eine russische Rakete abgeschossen wurde.
Eine internationale Untersuchungskommission war am Donnerstag zu dem Schluss gekommen, die Rakete, die das Flugzeug abgeschossen habe, sei von der 53. Luftabwehr-Brigade der russischen Armee abgefeuert worden. Das internationale Ermittlungsteam besteht aus Experten der Länder, aus denen die Opfer stammten. Ein Großteil der 298 Opfer waren Niederländer, 28 waren Australier.
Putin sagte, dass Russland den niederländischen Untersuchungserkenntnissen nicht vertraue. Moskau sei nämlich nicht in die Untersuchung involviert gewesen. Dagegen schlossen sich am Freitag mehrere westliche Regierungen den Erkenntnissen der Niederlande an, darunter die USA, Deutschland und Großbritannien.
"Wir fordern Russland auf, die Verantwortung anzuerkennen und zu kooperieren, um die Wahrheit herauszufinden und Gerechtigkeit für die Opfer des Flugs MH17 zu erlangen", sagte der niederländische Außenminister Stef Blok. Die Niederlande und Australien würden finanzielle Entschädigungen verlangen, und ein möglicher nächster Schritt sei, den Fall vor ein internationales Gericht zu bringen.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 abgeschossen worden. Dort herrscht seit mehreren Jahren ein Bürgerkrieg zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee.