Nach dem neuerlichen Blutbad an einer US-Schule hat die Polizei die Zahl der Verletzten nach oben korrigiert. Bei der Schießerei in der texanischen Santa Fe High School seien am Freitag (Ortszeit) zehn Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden, teilte die US-Bundespolizei FBI am Samstag mit. Zuvor war von zehn Toten und zehn Verletzten die Rede gewesen.
Bei den Todesopfern handelt es sich nach Informationen von US-Medien um zwei Lehrer und acht Schüler, darunter ein Austauschschüler aus Pakistan. Zu den Verletzten zählte ein Schulpolizist, wie der Chef der Schulbezirkspolizei von Santa Fe, Walter Braun, vor Journalisten sagte. Der Zustand des Beamten sei "lebensbedrohlich, aber stabil".
Nach Brauns Angaben hatte der Polizist zusammen mit einem Kollegen den 17-jährigen Schützen Dimitrios P. gestellt und auf ihn geschossen. "Unsere Beamten sind da rein gegangen und haben getan, was sie konnten", sagte Braun. Bei Fragen zum Hergang, etwa wie viele Schüsse die Beamten abgaben, verwies er auf das FBI und die texanische Strafverfolgungsbehörde, die die Ermittlungen zu dem Schulmassaker leiten.
Revolver unter Trench-Coat versteckt
P. war am Freitag zu Unterrichtsbeginn mit einem Sturmgewehr und einem Revolver aus dem Besitz seines Vaters, die er unter einem langen schwarzen Mantel versteckte, in seine Schule gekommen. Der überlebende Schüler Evan San Miguel sagte, P. habe "Überraschung!" gerufen und dann um sich geschossen.
Schüler verschont, die er gemocht habe
Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf die Notizen eines Ermittlers, der Schütze habe ausgesagt, er habe einige Schüler, die er gemocht habe, verschont, "damit seine Geschichte erzählt werden konnte". Aufzeichnungen des 17-Jährigen deuten darauf hin, dass er sich nach seiner Tat ursprünglich selbst töten wollte.
Bilder im Internet von T-Shirt mit "Born to Kill"
Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlichen Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift "Born to Kill" zeigen. Außerdem soll P. Ende April auf seiner Facebook-Seite eine Nazi-Uniform samt Eisernen Kreuz gepostet haben.
Am Samstag begleitete die Polizei Schüler und Lehrer auf das Schulgelände, die dort ihre Wertgegenstände abholen wollten. Am Montag und Dienstag sollten alle Schulen in dem Bezirk geschlossen bleiben.
P. wurde bereits kurz nach der Tat die Anklage wegen Mordes und schweren Angriffs auf einen öffentlichen Bediensteten verlesen. Dem 17-Jährigen droht damit die Todesstrafe.