Tote und Verletzte durch Schusswaffen sind an US-High-Schools keine Seltenheit. Seit dem Schulmassaker von Parkland, bei dem im Februar 17 Menschen starben, gab es landesweit Proteste von Schülern für eine Verschärfung der Waffengesetze. Im April hatten bei rund 2.500 Veranstaltungen in den gesamten USA Schüler gegen die Waffengewalt protestiert, vielerorts wurde die Schule bestreikt.
Trump hatte erst vor wenigen Wochen ungeachtet dieser Proteste der mächtigen Waffenlobby seine Unterstützung zugesichert. "Eure Rechte aus dem zweiten Verfassungszusatz stehen unter Beschuss, aber sie werden niemals unter Beschuss stehen, solange ich euer Präsident bin", hatte Trump auf der Jahresversammlung der Waffenlobby NRA (National Rifle Association) in Dallas erklärt. Der zweite Verfassungszusatz verankert das Recht auf Selbstverteidigung - und damit auf Waffenbesitz. Nach dem Massaker von Parkland hatte Trump zunächst eine Verschärfung der Waffengesetze befürwortet, war aber später davon wieder abgerückt.
Seit 1. August 1966 sind in den USA insgesamt rund 150 sogenannte School Shootings mit vier oder mehr Toten verübt worden. Das ging aus einer Analyse der "Washington Post" nach dem Amoklauf in Parkland im Februar hervor. Das bedeutet, dass praktisch in jedem Jahr drei solcher Bluttaten begangen wurden. Im Folgenden eine Chronologie einiger der schwersten Fälle der vergangenen Jahre:
Houston (Texas), Mai 2018: Durch Schüsse in einer High School im US-Bundesstaat Texas werden nach ersten Angaben mindestens acht Menschen getötet. Laut einem Augenzeugenbericht marschierte ein bewaffneter Angreifer in die Santa Fe High School in einem Vorort von Houston und eröffnete das Feuer. Bei dem Schützen soll es sich um einen Schüler handeln.
Parkland (Florida), Februar 2018: Der 19-jährige Nikolas Cruz nimmt am Valentinstag eine Waffe und eine große Menge Munition mit in seine ehemalige Schule, die Marjory Stoneman Douglas High School. Er erschießt 17 Menschen und verletzt Dutzende weitere. Der Schütze selbst wird verhaftet, die Staatsanwaltschaft fordert Ende März die Todesstrafe für ihn.
Newtown (Connecticut), Dezember 2012: Adam Lanza, ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen, erschießt zunächst seine Mutter und begibt sich dann in seine ehemalige Volksschule, die Sandy Hook Elementary School. Dort ermordet er 20 Schulkinder und sechs Lehrer. Anschließend tötet er sich selbst. Vor seiner Tat hatte er sein Zimmer drei Monate lang nicht verlassen. Lanza hegte seit seiner Kindheit Gewaltfantasien. Für die Tat nutzte er legal erworbene Gewehre seiner Mutter.
Blacksburg (Virginia), April 2007: Der 23-jährige Südkoreaner Cho Seung-hui erschießt zunächst zwei Studenten in einem Wohnheim und verletzt mehrere schwer. Etwa zwei Stunden später verriegelt er die Türen eines anderen Uni-Gebäudes mit Ketten, damit niemand fliehen kann. Dann beginnt er, auf weitere Studenten und Lehrkräfte zu schießen. Insgesamt ermordet er 32 Menschen, anschließend tötet er sich selbst. Der Täter lebte als Englischstudent in den USA. Obwohl er in psychiatrischer Behandlung war, konnte er die Tatwaffen legal erwerben. Es ist der bisher blutigste Amoklauf an einer US-Hochschule.
Nickel Mines (Pennsylvania), Oktober 2006: Der Fahrer eines Milchwagens erschießt im Bundesstaat Pennsylvania fünf Mädchen in einer Amish-Schule. Der 32-Jährige tötet die Kinder mit Kopfschüssen. Sieben weitere Schülerinnen werden verletzt. Als Polizisten die Schule stürmen, nimmt er sich das Leben.
Littleton (Colorado), April 1999: Zwei Schüler dringen in Littleton bei Denver in die Columbine High School ein und erschießen 13 Menschen. Anschließend nehmen sie sich selbst das Leben. Die Täter hatten nach Angaben der Polizei Pläne, die Schule in die Luft zu sprengen und 500 Mitschüler zu töten.