Das Militär in Pakistan hat einen wegen Mordes an mehr als 100 Schiiten gesuchten Extremistenführer getötet. Bei dem Mann handle es sich um Salman Badeni, den Kommandanten der sunnitischen Extremistengruppe Lashkar-e-Jhangvi, die mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbunden ist, teilte die Armee am Donnerstag mit.
Demnach stürmten Armeeangehörige nach einem Hinweis in der Nacht das Versteck Badenis in Quetta in der südwestlichen Unruheprovinz Baluchistan. Badeni und zwei weitere Männer hätten dabei auf Soldaten geschossen, ein Militäroffizier sei getötet worden, sagte ein Polizeisprecher.
Der Zugriff erfolgte wenige Tage, nachdem die örtliche schiitische Hazara-Gemeinde gegen Tötungen ihrer Mitglieder protestiert hatte.
Quetta ist die Provinzhauptstadt von Baluchistan, die an Afghanistan und den Iran grenzt. In dieser größten, aber auch konfliktreichsten Provinz kommt es immer wieder zu Terroranschlägen.
Örtliche Rebellengruppen wehren sich unter anderem gegen die Präsenz Chinas. Peking treibt dort mit verschiedenen Bauvorhaben sein 62 Milliarden Dollar (52,61 Mrd. Euro) schweres Projekt "Neue Seidenstraße" voran, um sich über Pakistan neue Handelsrouten nach Europa, Afrika und in den Mittleren Osten zu erschließen.