Donald Trump lässt sich von Anhängern bereits feiern: „Amerika wird wieder respektiert!“, tönte der US-Präsident bei einer Rede in Indiana vor grölenden Massen. Es schien wie ein Prolog zum Wahlkampf für die Wiederwahl 2020, samt dem neuen Slogan: „Keep America great”. Er jubelte über die Heimkehr der drei in Nordkorea festgehaltenen US-Gefangenen. Und kündigte an, dass bei dem jetzt für den 12. Juni in Singapur fixierten Gipfel mit Kim Jong-un „Großartiges“ rauskommen werde.
Trump sieht sich schon als historischer Friedensstifter. Von den Tücken beim Aushandeln eines Atom-Deals möchte er sich die Feierlaune nicht vermiesen lassen. Tatsächlich: Der zunächst so glücklose, skandalgebeutelte Trump feiert ein Comeback. Das Tauwetter mit Nordkorea wirkt wie ein Turbo in den Umfragen: Im Schnitt kletterte seine Popularität auf 43,4 Prozent.
Risiken. Mit der Hau-drauf-Strategie wirft er in der Weltpolitik die ganze Macht Amerikas in die Waagschale und sucht schnelle Deals. Hohe Risiken nimmt er in Kauf. Mit einem echten Feuerwerk hielt er diese Woche die Welt in Atem – vom Ende des Iran-Atomdeals bis Nordkorea. Die forsche Außenpolitik macht dabei auch seine Skandale vergessen.