1-01-1970, 00:00
Die Abschiebung des terrorverdächtigen Tunesiers Haikel S. aus dem deutschen Hessen läuft. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen soll der als Gefährder eingestufte Mann am Mittwoch in der Früh von Frankfurt aus in sein Heimatland abgeschoben werden. Zuletzt hatte der Mann in Hessen in Abschiebehaft gesessen.
Nach "Bild"-Informationen sollte der Tunesier in einer gecharterten Maschine um 8 Uhr nach Tunis gebracht werden und am späten Vormittag dort ankommen. Mehrere Polizisten seien an Bord, um den Mann zu bewachen.
Gegen Abschiebung gewehrt
Er hatte sich monatelang juristisch gegen die Abschiebung gewehrt und war dafür bis vor das deutsche Verfassungsgericht gegangen. Die Karlsruher Richter lehnten seine Beschwerde allerdings mit der Begründung ab, ihm drohe in seinem Heimatland nicht die Todesstrafe. Auch in Straßburg scheiterte der Gefährder mit seinem Eilantrag vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, doch noch einen Abschiebestopp zu erwirken.
"Es waren politische Entscheidungen und keine rechtsstaatlichen", sagte die Anwältin des Tunesiers über die Karlsruher Richter. "Selbst wenn (von tunesischer Seite) zugesichert wird, dass die Todesstrafe nicht verhängt wird, ist das keine Garantie. Das kann sich schnell ändern, wenn sich die politische Situation in dem Land ändert." Die Anwältin hatte am Mittwochmorgen keinen Kontakt mehr zu Haikel S. "Er darf mich nicht anrufen. Das wurde ihm bei den Abschiebeversuchen der letzten Male auch verboten", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Anschlag vorbereitet
Bereits im Juli 2017 war eine geplante Abschiebung nach einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Frankfurt in letzter Minute gestoppt worden. Haikel S. saß zu diesem Zeitpunkt bereits im startbereiten Flugzeug.
Die Ermittlungsbehörden werfen dem Tunesier vor, für die Terrormiliz IS einen Anschlag in Deutschland vorbereitet zu haben. Der Tunesier, der im Februar 2017 bei einer Anti-Terror-Razzia festgenommen worden war, steht auch in seinem Heimatland unter Terrorverdacht. Er soll unter anderem dem Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis mit mehreren Toten im März 2015 beteiligt gewesen sein.
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