Trotz Protesten in den USA seit dem Schulmassaker von Parkland im Februar hat US-Präsident Donald Trump der Waffenlobby seine Unterstützung zugesichert. "Eure Rechte aus dem zweiten Verfassungszusatz stehen unter Beschuss, aber sie werden niemals unter Beschuss stehen, solange ich Euer Präsident bin", so Trump am Freitag (Ortszeit) auf der Jahresversammlung der NRA (National Rifle Association).
An der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland (Florida) hatte ein 19-Jähriger am 14. Februar 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Überlebende Schüler organisierten eine Protestbewegung, der sich viele Menschen in den USA angeschlossen haben. Unter dem Motto "Marsch für unsere Leben" gingen Ende März landesweit Hunderttausende auf die Straße, um für striktere Waffengesetze zu demonstrieren.
Keine Waffen erlaubt
Begleitet wurde Trump von seinem Stellvertreter Mike Pence, der ebenfalls auf der NRA-Veranstaltung in Dallas sprach. Wegen Sicherheitsauflagen des für den Personenschutz des Präsidenten zuständigen Secret Service waren bei den Auftritten der beiden keine Waffen am Veranstaltungsort erlaubt. Bis Sonntag erwartet die NRA nach eigenen Angaben mehr als 80.000 Besucher auf ihrer Jahresversammlung.
Trump verwies auch auf die Anschlagsserie von Paris im November 2015: "Niemand in Paris trägt eine Waffe, und man erinnert sich an die 130 Toten", sagte der US-Präsident. Die Zahl der Opfer von Paris wäre nicht so hoch gewesen, wenn jemand zurückgeschossen hätte, meinte Trump. Er wandte sich direkt an das Publikum von der Waffenlobby: "Wenn einer von Euch zur Stelle gewesen wäre und mit einer Waffe in die andere Richtung gezielt hätte, dann wären die Terroristen geflohen, und es wäre eine ganz andere Geschichte geworden."
"Bumm, komm her, bumm"
Die Täter in Paris hätten sich "Zeit gelassen und einen nach dem anderen getötet", sagte Trump. Der Präsident unterstrich seine Worte, indem er seine Hand zu einer Pistole formte, die auf ein Opfer zielt. Dabei sagte er: "Bumm, komm her, bumm, komm her, bumm, komm her."
Trump war bereits in den vergangenen drei Jahren bei NRA-Versammlungen aufgetreten. Nach dem Schulmassaker in Florida war er kurzzeitig auf Distanz zu dem Verband gegangen und hatte für Beschränkungen des Waffenrechts plädiert. Inzwischen scheint er trotz der jüngsten Massenproteste gegen das laxe US-Waffenrecht jedoch zu seinem engen Bündnis mit der NRA zurückgekehrt zu sein. Der zweite US-Verfassungszusatz verankert das Recht auf Waffenbesitz.