"Ennahar" zeigte Bilder von aufgereihten Leichen auf einer Wiese nahe der Unglücksstelle. Die Absturzursache war zunächst unklar. Der Unglücksort lag etwa 30 Kilometer südlich von Algier nahe der Luftwaffenbasis Boufarik in der Provinz Blida im Norden des nordafrikanischen Landes.
Das Verteidigungsministerium teilte mit, der Generalstabchef der algerischen Armee habe den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. Er sei zur Absturzstelle gefahren, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen.
100 bis 200 Menschen an Bord
Berichten zufolge sollen sich mindestens 100 bis zu 200 Armeeangehörige an Bord des Flugzeugs vom Typ Iljushin befunden haben. Fernsehbilder zeigten Flugzeugteile, aus denen Rauch stieg, und Rettungswagen auf einem Feld. Hunderte Krankenwagen und dutzende Feuerwehrfahrzeuge waren im Einsatz.
Bei dem Flugzeugtyp handelt es sich um eine viermotorige Maschine aus sowjetischer, später russischer Produktion. Laut Hersteller können diese Flugzeuge je nach ziviler oder militärischer Version zwischen 126 und 225 Passagiere transportieren.
Nach Angaben des algerischen Verteidigungsministeriums war die Maschine unterwegs nach Tindouf im Südwesten des Landes, als sie offenbar kurz nach dem Start nahe Boufarik in ein Feld stürzte. In Tindouf befinden sich mehrere Flüchtlingslager, in denen Menschen leben, die Zuflucht vor einem seit Jahren anhaltenden Territorialstreit in der Westsahara suchen. Unter den Opfern des Absturzes seien 26 Mitglieder der in der Westsahara aktiven Unabhängigkeitsbewegung Polisario, erklärte der Generalsekretär der algerischen Regierungspartei FLN, General Djamel.
Im Februar 2014 waren 77 Menschen beim Absturz einer Militärmaschine in Algerien gestorben. Nur einer der 74 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine vom Typ Hercules C-130 überlebte das Unglück bei Constantine in der Region Oum el Bouaghi.