Im Prozess um den Anschlag auf eine Moschee in Kanada mit sechs Toten hat sich der Angeklagte in vollem Umfang schuldig bekannt. Der 28-Jährige Ex-Student Alexandre Bissonnette akzeptierte am Mittwoch vor dem Gericht in Quebec alle Anklagepunkte. Der mutmaßliche Rechtsextremist steht wegen sechsfachen Mordes und sechsfachen versuchten Mordes vor Gericht. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt am Montag noch auf unschuldig plädiert, wenige Stunden später aber seine Meinung geändert. Das Gericht ordnete daraufhin eine Mediensperre und eine psychologische Untersuchung an.
Der Gutachter erklärte dann am Mittwoch, dass Bissonnette anfangs auf Anraten seines Anwalts auf unschuldig plädiert habe und dass seine spätere Erklärung seinem wahren Willen entspreche.
Mit seinem Schuldbekenntnis wolle er "verhindern, dass die Familien der Opfer den Schrecken noch einmal durchleiden müssen", erklärte Bissonnette vor Gericht.
Der frühere Politikstudent, der Sympathien für nationalistisches und rassistisches Gedankengut gezeigt haben soll, hatte im Jänner 2017 das Feuer in einer Moschee in der Stadt Quebec eröffnet und sechs Gläubige erschossen. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Nach der Tat stellte sich Bissonnette der Polizei. Der Anschlag sorgte international für Bestürzung.