Auch das nordatlantische Verteidigungsbündnis NATO beteiligt sich an der konzertierten Aktion zur Ausweisung russischer Diplomaten wegen des Giftanschlags im britischen Salisbury. Die NATO habe sieben russischen Diplomaten die Akkreditierung entzogen, weitere drei Akkreditierungsgesuche würden abgelehnt, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Brüssel.
Die russische Vertretung bei der NATO werde somit künftig maximal 20 Mitglieder haben, fügte Stoltenberg hinzu. Er berichtete, dass sich "mehr als 25 NATO-Staaten und -Partner" an der Aktion beteiligt hätten, 140 russische Diplomaten seien betroffen. Man sende damit die "klare Botschaft an Russland, dass sein inakzeptables und gefährliches Verhalten mit Kosten und Konsequenzen verbunden ist".
Stoltenberg bezeichnete die Maßnahmen als "verhältnismäßig" und "im Einklang mit unseren rechtlichen Verpflichtungen". Zugleich betonte er, dass sich die Politik der NATO gegenüber Russland nicht verändere. Man halte an dem "zweigleisigen" Ansatz von starker Verteidigung und Offenheit für Dialog fest, und arbeite entsprechend schon an einer weiteren Sitzung des NATO-Russland-Rates.