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Skripal: Weltweite Massenausweisungen

1-01-1970, 00:00

Die USA weisen wegen eines Russland zugeschriebenen Giftangriffs auf den ehemaligen Doppelagenten Skripal in Großbritannien 60 russische Geheimdienstmitarbeiter aus. Außerdem werde das russische Konsulat in Seattle geschlossen, gab das Weiße Haus am Montag in Washington bekannt.

Weltweite "Massenausweisungen"

Nachdem Deutschland und die USA am Montag begonnen haben, wegen des Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien russische Diplomaten auszuweisen, zeichneten sich in der Folge weltweite "Massenausweisungen" ab: Tschechien, Polen, die Ukraine, aber auch Dänemark und die Niederlande kündigten ähnliche Schritte an.

14 EU-Staaten wiesen Diplomaten aus

14 EU-Staaten haben wegen des Giftanschlags auf einen russischen Ex-Diplomaten russische Diplomaten ausgewiesen. Dies gab EU-Ratspräsident Donald Tusk am Montag im bulgarischen Varna bekannt. Zusätzliche "Maßnahmen" und Ausweisungen in den kommenden Wochen seien nicht ausgeschlossen, sagte Tusk.

Für Österreich hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vergangene Woche eine Ausweisung russischer Diplomaten ausgeschlossen. "Wir bleiben kritisch gegenüber den Aktionen der russischen Regierung", sagte Tusk. Zugleich kondolierte der EU-Ratspräsident dem russischen Volk zu dem tödlichen Brand in einem Einkaufszentrum in Sibirien. "Unsere Gedanken und Herzen sind bei Euch", sagte Tusk auf Russisch.

"Zeichen der Solidarität mit Großbritannien"

"Nach dem Giftanschlag von Salisbury trägt Russland noch immer nicht zur Aufklärung bei", erklärte der deutsche Außenminister Heiko Maas am Montag zu den angekündigten Ausweisungen. "Wir setzen damit auch ein Zeichen der Solidarität mit Großbritannien."

Auch der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz sprach von einem Zeichen der Solidarität Polens mit Großbritannien. Warschau halte die Maßnahme für die richtige Antwort auf die "aggressiven Handlungen" Russlands, sagte er. Mit der Ausweisung der Diplomaten schließe sich Polen der Reaktion der internationalen Gemeinschaft an, hieß es. Demnach müssen die Diplomaten das Land bis zum 3. April verlassen.

Auch der dänische Außenminister Anders Samuelsen begründete den Schritt am Montag in Kopenhagen mit Solidarität zu Großbritannien. Dänemark habe noch nie zuvor ausländische Diplomaten als Reaktion auf etwas ausgewiesen, was in einem dritten Land geschehen sei.

Bei dem Anschlag im britischen Salisbury waren Anfang März Skripal und seine Tochter schwer vergiftet worden. Die Täter nutzten dabei nach derzeitigem Ermittlungsstand den in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok. Russland weist jegliche Verantwortung für den Anschlag zurück.

Russland will mindestens 60 US-Diplomaten ausweisen

Russland wird einem Mitglied des Oberhauses zufolge auf die angekündigte Ausweisung russischer Diplomaten aus den USA entsprechend reagieren. Mindestens 60 US-Diplomaten müssten das Land verlassen, sagte Wladimir Dschabarow, Mitglied des Föderationsrates, am Montag laut staatlicher Nachrichtenagentur RIA.

Die USA hatten zuvor ebenfalls die Ausweisung von 60 russischen Diplomaten bekannt gegeben. 14 EU-Staaten weisen ebenfalls Mitglieder russischer Botschaften aus. Der Schlagabtausch ist Folge des Giftanschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter in Großbritannien. Der Westen vermutet Russland hinter der Attacke. Russland weist das zurück.

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