ÖSTERREICH: Wie bewerten Sie das Lebenswerk von Stephen Hawking?
Werner Gruber: Hawking war und ist ein großartiger Physiker. Er hat aber keine neuen Theorien erschaffen. Seine große Leistung besteht darin, dass er Einsteins Relativitätstheorie bestätigt hat. Er hat also – mit Verlaub – Einstein den Arsch gerettet.
ÖSTERREICH: War Hawking der größte Physiker aller Zeiten?
Gruber: Das sicher nicht, aber er hat die nächste Generation von Nobelpreisträgern geprägt. Er hat Physik einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
ÖSTERREICH: Hawking war dafür, den Weltraum zu besiedeln. Was halten Sie davon?
Gruber: Das halte ich ebenfalls für eine gute Idee.
In einem Video richtete Hawking eine letzte Botschaft an die Welt. Hier der komplette Wortlaut: „Es war eine glorreiche Zeit, um am Leben zu sein und theoretische Physik zu erforschen. Unser Bild vom Universum hat sich in den letzten 50 Jahren sehr verändert, und ich bin glücklich, wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte. Die Tatsache, dass wir Menschen nur eine Ansammlung von fundamentalen Partikeln der Natur sind und trotzdem in der Lage waren, so nah an ein Verständnis der Gesetze zu kommen, die uns beherrschen, ist ein großer Triumph. Ich möchte meine Aufregung und meinen Enthusiasmus über diese Reise teilen. Also denkt daran, nach oben zu den Sternen zu sehen und nicht nach unten auf Eure Füße. Versucht zu verstehen, was Ihr seht. Und fragt Euch, was das Universum existieren lässt. Seid neugierig. Und egal, wie schwierig das Leben zu sein scheint – es gibt immer etwas, was Ihr tun könnt und worin Ihr erfolgreich sein könnt. Es ist wichtig, dass Ihr nicht einfach aufgebt. Danke fürs Zuhören.“