Der 38-jährige Porno-Star Stormy Daniels (Stephanie Clifford) hat ein Abkommen unterschrieben, nicht über die Affäre zwischen ihr und Trump zu sprechen – eine Geheimhaltungs-Erklärung. Doch die junge Erotik-Darstellerin will öffentlich über die Vorkommnisse reden. Sie behauptet nun, die Erklärung gegenüber Trump sei nichtig, weil nicht er selbst unterschrieb, sondern sein Anwalt Michael Cohen. Also hätte sie dem US-Präsidenten gegenüber keine Verpflichtung, zu schweigen. Ihr wurden damals 130.000 Dollar Schweigegeld gezahlt.
Das Geld an Daniels kam von Trumps Anwalt Cohen. Er behauptet, das aus seiner eigenen Tasche gezahlt zu haben und beteuert, weder das Weiße Haus noch die Wahlkampagne hätten etwas mit den Zahlungen zu tun.
Der Nachrichtensender CNN hat nun E-Mails zwischen Cohen und Daniels Anwalt Avenatti zu dem Fall veröffentlicht. Sie sprechen darin über das Schweigegeld. Der Inhalt selbst ist weniger spektakulär als die E-Mail-Signatur, die Cohen in Mails angibt: Er schreibt offenbar von seiner Geschäftsadresse aus und mit der offiziellen Mail-Signatur: „Michael Cohen, Vize-Präsident der Trump Organization und enger Berater von Donald J. Trump“.
Das gibt Cohen zu, sagt aber: „Ich habe von dieser Adresse Mails an meine Familie und Freunde geschickt, aber auch geschäftliche Mails verschickt. Ich habe sie eigentlich für alles genutzt. Ich denke, das können die meisten Menschen nachvollziehen.“
Die Verwendung der Adresse und Signatur deuten darauf hin, dass Trump entgegen den Behauptungen des Weißen Hauses von den Zahlungen wusste.
Das wirft die Frage auf: War die Zahlung des Schweigegeldes knapp vor Trumps Wahlkampf 2016 also so offiziell wie die Kommunikation?