Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann ist für die Romy 2018 nominiert und nahm dies als Anlass, um in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ gegen Österreich und die türkis-blaue Regierung zu wettern.
In dem Clip nimmt der Satiriker in typischer Böhmermann-Manier alles aufs Korn, das Österreich derzeit in die Schlagzeilen bringt. So startet er seine Rede damit, dass er Österreich als „Alpenungarn“ betitelt. „Was der österreichische Vizekanzler HJ Strache kann, kann ich auch. Ich mache aus jedem feuchten Furz eine Angelegenheit nationaler und persönlicher Ehre“, sagt er.
Und da scheint er auch schon einen genauen Plan zu haben, wie er sagt: „Ich möchte am 7. April in der Wiener Hofburg und LIVE im ORF-Fernsehen, falls es das da noch gibt, Humorbotschafter für Deutschland im österreichischen Fernsehen sein. Sollte ich die Romy gewinnen, werde ich den Preis verbotswidrig verhüllt, in einer mit glitzernden Pailletten bestickten Burka, entgegennehmen. In Begleitung von 100 undokumentierten syrischen Flüchtlingen, von denen keiner weiß, wie alt sie sind oder wie sie heißen. An meiner Hand Armin Wolf und die akademische Burschenschaft „Hysteria zu Wien“.
Aber das soll noch längst nicht alles gewesen sein. Denn auch der Red-Bull-Boss und unser Bundeskanzler bekommen in dem kurzen Video ihr Fett weg. „Ich werde mit diesen Menschen zusammen auf der Bühne eine lebensgroße Puppe von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz verbrennen und dazu Mozarts Zauberflöte rülpsen“, so der deutsche Satiriker.
„Ich bin hochqualifiziert. Ich bin sechs Jahre älter als der österreichische Kinderkanzler Sebastian Kurz und ich scheiß mich nicht an, wenn mich jemand ‚Baby-Hitler‘ nennt oder sonst was. Und ich hab mindestens einen ebenso guten Draht zu den wichtigsten Staatspräsidenten der Welt. (..) Piefkes aller Bundesländer, vereinigt euch. Holen wir uns Österreich zurück!“, brüllt er regelrecht staatsmännisch in die Kamera, während hinter ihm eine rot-weiß-rote Fahne weht.
Aber was wäre ein Böhmermann-Video ohne den obligatorischen Hitler-Witz. „Und falls sich darüber jemand echauffiert, werde ich mich live on Stage mit den berühmten letzten Worten Adolf Hitlers rechtfertigen. ‚Leute, das war doch alles nur satirisch gemeint‘“. Bekanntlich waren das nicht die letzten Worte des Nazi-Führers. Vielmehr dürfte dies eine Anspielung auf das Posting von Vizekanzler Heinz-Christian Strache gegen den ORF und Armin Wolf sein. Der FPÖ-Chef hatte auf Facebook ein Meme gepostet, das den ZiB-Moderator Armin Wolf im Studio zeigt. Darauf war zu lesen: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichten werden. Das ist der ORF. Das Beste aus Fake News, Lügen und Propaganda, Pseudokultur und Zwangsgebühr (…) aus dem Facebook-Profil von Armin Wolf“.
Daraufhin klagte Wolf gegen Strache - und das schon teilweise erfolgreich.
Letztendlich bleibt aber stark zu bezweifeln, dass Böhmermann trotz seiner Scharfzüngigkeit sein Vorhaben wirklich in die Tat umsetzen wird. Obwohl sich einige wohlmöglich darüber freuen würden. Könnte es doch der oft so spröden Veranstaltung den nötigen Pep verleihen.