Am Donnerstag beginnt in Kopenhagen Dänemarks Prozess des Jahres. Der dänische Erfinder Peter Madsen soll laut Anklage die schwedische Journalistin Kim Wall gefoltert haben, bevor er sie auf seinem U-Boot ermordete. Der 47-Jährige habe die Frau gefesselt, auf sie eingeschlagen und ihr Stichwunden zugefügt, heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Kopenhagen.
Allein 14 Stichwunden seien in Walls Genitalbereich festgestellt worden. Nach der Folter soll Madsen die 30-jährige Journalistin getötet und ihre Leiche zerstückelt haben. Die Leichenteile packte er den Ermittlungen zufolge mit Gewichten versehen in Plastiksäcke und warf diese in die Koge-Bucht vor Kopenhagen.
Während des Prozesses sollen insgesamt 39 Zeugen aussagen, darunter auch Madsens Ex-Geliebte. Deirdre King hat im dänischen TV bereits über Madsens Vorliebe für Sex im U-Boot berichtet. „Es endete immer als Rollenspiel. Er setzte den Kapitänshut auf und nannte sich dann Kapitän Wladimir. Alles wurde zum Spiel. Er suchte überall nach Grenzen, die er dann überschreiten konnte“, so die 39-Jährige.
Wall hatte Madsen im August auf dessen U-Boot "UC3 Nautilus" besucht, um ein Interview mit ihm zu führen. Am 10. August verschwand die 30-Jährige spurlos, elf Tage später wurde vor der Küste von Kopenhagen ihr Torso entdeckt. Anfang Oktober entdeckten Taucher dann weitere Körperteile und die Kleidung des Opfers. Madsen war kurz nach Walls Verschwinden festgenommen worden. Er bestreitet weiterhin den Mordvorwurf und sexuelle Handlungen an der 30-Jährigen. Das Urteil soll Ende April fallen.