
Die Überreste einer geheimen Wetterstation der Nazis sind von russischen Forschern in der Arktis entdeckt worden. Auf der zum Franz-Josef-Land gehörenden Insel "Alexandraland" im Polarmeer fanden die Entdecker mehr als 500 Objekte, die die Nazis während ihres überstürzten Rückzugs zurückgelassen hatten - darunter Munition, Benzinkanister und sogar Fragmente von Papierdokumenten.
Die Wetterstation "Schatzgräber" wurde von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs errichtet. Im September 1943 wurden Meteorologen in einer Geheim-Aktion mit einem Schiff auf die Insel gebracht. Die Forscher sollten Wetter-Daten sammeln und der Wehrmacht verlässliche Prognosen liefern, um Militär-Operationen am Polarkreis möglich zu machen. Der Nachschub für die Station erfolgte per Fallschirmabwurf aus der Luft.
Schon im Juli 1944 musste die Station jedoch wieder dicht machen. Der Grund: Die Forscher hatten einen Eisbären erlegt und dessen rohes Fleisch gegessen. Schon kurze Zeit danach erkrankten 10 der 11 Männer der Station an einer Trichinen-Infektion und litten an Schwäche, Fieber, Übelkeit und Durchfall. Schließlich musste der gesamte Wetter-Trupp von der Insel ausgeflogen werden.
Die Station wurde von Soldaten abgebaut, der Minengürtel rund um die Station jedoch nicht. Erst im Jahr 1990 gelang es norwegischen Polar-Forschern, die Minen zu entfernen - mithilfe alter Minenkarten der Nazis. Heute gehört die Insel zu Russland.
