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Das können Putins Superwaffen wirklich

1-01-1970, 00:00

Der deutsche Raketenexperte Robert Schmucker hält die Atomwaffenpläne des russischen Präsidenten Wladimir Putin für völlig unglaubwürdig. Russland werde auf Dauer keine atomgetriebenen Marschflugkörper entwickeln können, sagte der Professor für Raumfahrttechnik an der TU München der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

"Das Ding wird zu schwer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einen kleinen fliegenden Kernreaktor machen können." Die Forschung habe die Frage bereits vor Jahrzehnten untersucht, sagte Schmucker. Der Vorteil atomgetriebener Marschflugkörper wäre die lange Betriebszeit. Die Idee dahinter: Ein Reaktor an der Rakete produziert so viel Energie, dass der Marschflugkörper mit sehr hoher Geschwindigkeit sehr lange feindliches Radar unterfliegen und jedes Ziel auf der Welt erreichen kann. Eine Abwehr wäre deshalb schwierig. "Die könnten tagelang fliegen", sagte Schmucker. Aber in den 1960er-Jahren sei auch die Idee nukleargetriebener Autos aufgekommen.

Schmucker hält Putins Pläne für politisches Kraftmessen. Auch die Ankündigung einer Hyperschallwaffe sei ein Hirngespinst, sagte Schmucker. Immer wieder gebe es Berichte, wonach Russland und China auf dem Gebiet große Fortschritte machten. Diese seien aber nicht glaubwürdig.
 

Hyperschall - Zu große Belastung für das Material

"Hyperschall ist die Lücke", sagt Schmucker. "Das ist eines der Fleckchen, wo wir noch keine Waffen haben." Die enormen Geschwindigkeiten führen zu einer extremen Belastung des Materials. Außerdem wären Tests unglaublich teuer. Hyperschallgeschwindigkeit bezeichnet die mindestens fünffache Schallgeschwindigkeit.

Putin hatte am Donnerstag eine Serie neuer, angeblich nicht abfangbarer Nuklearwaffen vorgestellt - unter anderem die Hyperschallrakete "Kinschal" und einen atomgetriebenen Marschflugkörper. Die Hyperschallrakete ist nach seiner Aussage seit Dezember 2017 im Süden Russlands im Probebetrieb. Auch der Marschflugkörper sei Ende 2017 bereits getestet worden.
 

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