Bei einem schweren Zugsunglück in Ägypten sind nach Medienberichten mindestens zehn Menschen getötet worden. 15 weitere wurden der staatlichen Zeitung "Al-Ahram" zufolge am Mittwoch verletzt, als zwei Züge in der Provinz Beheira im Nildelta nördlich der Hauptstadt Kairo zusammenstießen. Die Krankenhäuser der Region seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter ansteigt. Die Zeitung "Youm7" berichtete unter Berufung auf den Sicherheitschef der Provinz, zwei Waggons seien entgleist und hätten einen nahen Güterzug gerammt.
n Ägypten kommt es regelmäßig zu schweren Zugunglücken. Grund sind oft mangelhafte Infrastruktur oder schlecht ausgebildete Mitarbeiter. Die schlechte Qualität von Fahrzeugen, Straßen und Schienen gilt als eine der Hauptursachen für die vielen Verkehrstoten in dem nordafrikanischen Land.
Vergangenen August ereignete sich in der Hafenmetropole Alexandria das schwerste Zugsunglück seit Jahren, als zwei Züge zusammenkrachten. Mehr als 40 Menschen starben, über 100 wurden verletzt. Danach hatten die Behörden Investitionen in die Infrastruktur angekündigt, um solche Unfälle demnächst zu vermeiden. Bahnchef Medham Schuscha musste zurückgetreten.
Das mit Abstand schlimmste Zugsunglück in Ägypten war 2002 passiert, als durch einen Brand in einem Abteil mehr als 360 Menschen starben. Im Jahr 2012 starben nach dem Zusammenstoß eines Zugs mit einem Schulbus mehr als 50 Menschen.