Angesichts des Skandals bei der Entwicklungsorganisation Oxfam hat auch Ärzte ohne Grenzen eine Reihe derartiger Fälle öffentlich gemacht. Die in Frankreich ansässige Dachorganisation Medecins sans frontieres (MSF) teilte am Mittwoch in Paris mit, es habe bei ihr im Vorjahr 24 bestätigte Fälle sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs gegeben. Deshalb seien 19 Mitarbeiter entlassen worden.
Die Organisation führte aus, bei ihr seien im vergangenen Jahr insgesamt 146 Beschwerden eingegangen. 40 davon hätten mutmaßliche Fälle von Belästigung und sexuellen Übergriffen betroffen.
Mit rund 40.000 Mitarbeitern weltweit zählt Ärzte ohne Grenzen zu den größten Hilfsorganisationen der Welt. Sie bietet insbesondere medizinische Betreuung in Konfliktgebieten und anderen Krisenregionen an.
Die international tätige Entwicklungsorganisation Oxfam mit Sitz in Großbritannien wird seit Tagen von einem Skandal um Sexorgien mit Prostituierten in Haiti und dem Tschad erschüttert. Zudem soll es Fälle von Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen im Südsudan gegeben haben. Am Montag trat Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence zurück. Die britische Schauspielerin Minnie Driver legte ihre Tätigkeit als Oxfam-Botschafterin nieder.