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Schwester von Schulz klagt Partei an

1-01-1970, 00:00

Berlin. Der glücklose SPD-Chef Martin Schulz machte sich erst selbst zum neuen Außenminister. Freitag warf er dann frustriert hin, die Wutwelle der SPD-Mitglieder gegen ihn hat ihn dazu bewogen. Jetzt meldete sich in der Welt am Sonntag die Schwester des scheidenden SPD-Chefs zu Wort. Doris Harst kritisierte den Umgang der Parteispitze mit ihrem Bruder scharf. Die SPD habe sich dabei „als eine echte Schlangengrube erwiesen“, sagte Harst. Fraktionschefin Andrea Nahles, SPD-Vize Olaf Scholz und andere machten „ihn zum Sündenbock für alles“.
 
Berlin. Doris Harst ist selbst seit Jahrzehnten in der SPD engagiert. Sie nimmt ihren Bruder massiv in Schutz: „Dabei könnten sie Martin dankbar sein, nicht nur, weil er in ihrem Sinne Sigmar Gabriel abserviert hat.“ Ihr werde „übel“, wenn sie jetzt Äußerungen des SPD-Vizevorsitzenden Ralf Stegner höre oder wenn Juso-Chef Kevin Kühnert sage, „die Personalie Schulz ist nun vom Tisch“.
 
Damit werde deutlich: „Mein Bruder ist nur belogen und betrogen worden“, sagte sie: „Deshalb war, nach seiner erfolgreichen Zeit als Spitzenpolitiker in Brüssel und Straßburg, die Schlangengrube Berlin, die er unterschätzt hat, nichts für ihn.“
 

(Noch-)Außenminister warf Schulz Wortbruch vor

Streit. Schulz hatte am Freitag nach massivem Druck aus seiner Partei den Verzicht auf ein Regierungsamt erklärt. Zuvor hatte ihm (Noch-)SPD-Außenminister Sigmar Gabriel „Wortbruch vorgeworfen. Wie es jetzt bei der Regierungsbildung in Deutschland weitergehen soll, ist offen. Anfang März müssen noch die Parteimitglieder abstimmen, ob die Große Koalition kommt oder nicht. 
 
(wek)
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