Vor rund 66 Millionen Jahren schlug im Nordwesten der mexikanischen Halbinsel Yucatan ein riesiger Asteroid ein. In Folge kam es zu Megatsunamis, Erdbeben und weltweiten Flächenbränden. Innerhalb weniger Tage verteilte sich in der gesamten Atmosphäre eine große Menge an Ruß- und Staubpartikeln, die das Sonnenlicht über Monate hinweg absorbierten und einen globalen Kälteeinbruch herbeiführten. Dabei starben rund 70 Prozent der damaligen Arten aus – darunter auch die Dinosaurier.
Dieser Theorie widersprechen aber einige Forscher. Gerta Keller von der Princeton University geht davon aus, dass nicht der Asteroiden-Einschlag das Massensterben auslöste, sondern massiver Vulkanismus. Die Geologin verweist dabei auf den Dekkan-Trapp in Indien. Dabei handelt es sich um eine der größten Landschaften aus Vulkangestein weltweit. Dieser Vulkanismus habe das Klima massiv verändert und so zum Massensterben geführt.
Eine neue Studie, die in „Science Advances“ veröffentlicht wurde, führt nun die beiden Theorien zusammen. Demnach haben beide Katastrophen den Planeten mit Staub überzogen. Der Aufprall des Asteroiden habe zudem den Vulkanismus im Dekkan-Trapp und entlang des Mittelozeanischen Rückens verstärkt. „Unsere Arbeit belegt eine Verbindung zwischen diesen außerordentlich seltenen und katastrophalen Ereignissen, die den ganzen Planeten betraf“, so Leif Karlstrom von der University of Oregon. „Wir fanden Hinweise auf eine bislang unbekannte Phase weltweit erhöhter vulkanischer Aktivität während des Massensterbens".