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Diözese in Bayern verzockt 50 Millionen

1-01-1970, 00:00

Die katholische Kirche in Deutschland wird von einem neuen Finanzskandal erschüttert: Aus dem Vermögen der bayerischen Diözese Eichstätt seien rund 60 Millionen Dollar (48,03 Mio. Euro) in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen, sagte Diözesansprecher Martin Swientek am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Gegen einen früheren Mitarbeiter wurde Anzeige erstattet.
 
Nach einem Bericht des "Donaukurier" (Montag) handelt es sich um den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor. Auch ein Immobilien-Projektentwickler wurde angezeigt. Der Vorwurf laute bei beiden auf Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, teilte die Diözese mit. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden, "um eine rückhaltlose Aufklärung und strafrechtliche Aufarbeitung zu veranlassen."
 
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München sagte gegenüber dem "Spiegel", derzeit stehe die Schadenshöhe von 60 Millionen Dollar im Raum, umgerechnet sind dies knapp 50 Millionen Euro. Der Schaden könne am Ende niedriger ausfallen, er könne aber auch noch über diesem Betrag liegen.

Auf "höchst fragwürdiger Weise" in den USA angelegt

Das Geld wurde laut Swientek in "höchst fragwürdiger Weise" in den USA angelegt. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, könne derzeit noch nicht beziffert werden. Es hänge davon ab, wie viel Geld wieder zurückfließen könne.
 
Die Indizien für ein strafrechtlich relevantes Verhalten seien im Zuge der von Bischof Gregor Maria Hanke initiierten Transparenzoffensive zutage gefördert worden: Externe Fachleute waren bei der Umstellung der Finanz- und Vermögensverwaltung der Diözese auf die ungesicherten Auslandskredite gestoßen. Einzelheiten wollte die Diözese am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.
 
Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR hatte die Diözese in mehr als 30 Fällen Kredite für amerikanische Immobilienprojekte vergeben, ohne diese etwa durch eine Grundschuld abzusichern. Ansprechpartner auf US-Seite war demnach ein Deutscher.
 
Es sei zwingend erforderlich, "dass eine umfassende Aufarbeitung und gegebenenfalls auch Ahndung der Vorgänge durch die dazu berufenen staatlichen Stellen erfolgt", betonte Bischof Hanke.
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