Was ist bloß mit dem Kinderkanal (KiKA) los? Im November sorgte eine Beziehungs-Doku zwischen einer hessischen Schülerin und einem syrischen Flüchtling für Aufsehen, weil der junge Syrer zuerst als 17-Jähriger angegeben wurde. Später revidierte der Kanal auf 19 Jahre. Der junge Mann hatte auf seiner Facebook-Seite den salafistischen Hassprediger Pierre Vogel geliked.
Im Jänner dann überraschte die KiKA-Homepage mit einem Busen-Memory-Spiel "Brüste! Brüste! Brüste!". Und jetzt eine neue Aufregung: Auf der Homepage finden sich zwei "Fremdsprachen-Spickzettel" mit dem Thema „Brüste und Vagina international“ und „Penis und Hoden international“.
Im "Sex-Lexikon" sind kleine Symbolbilder gezeichnet. In jedem Land verwenden die Menschen andere Ausdrücke für "Penis". KiKA will "Lust auf Angeberwissen machen" und schreibt: „Wie wär‘s mit einem Fremdsprachen-Spickzettel für geläufige Bezeichnungen von Brust und Vagina bzw. Penis und Hoden? Weil wir sehr gelacht haben und auch noch etwas dazulernten, wollten wir dir das nicht vorenthalten. Denn ganz ehrlich: ein bisschen Spaß muss sein.“
Gegenwind kommt auch schon aus der Politik: Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags, meldet sich bei der BILD zu Wort: „Beim wichtigen Thema Aufklärung ist Behutsamkeit gefragt. Freilich ist das Internet ein Bereich, wo junge Menschen leider ganz andere Sachen zu sehen bekommen. Aber gerade deshalb muss ein öffentlich-rechtlicher Sender genau abwägen, wo der pädagogische Mehrwert liegt und die inhaltliche Qualität. Diesen Mehrwert sehe ich hier nicht, im Gegenteil.“
Der Spaß dürfte also bei vielen Eltern nicht so gut ankommen, wie sich das der KiKA vorstellt.