Marcel H. (20) wurde am Mittwoch für einen unfassbar grausamen Doppelmord zur Höchststrafe verurteilt worden. Neben der lebenslangen Haft stellte das Bochumer Landgericht am Mittwoch die besondere Schwere der Schuld fest. Es behielt sich wegen der Gefährlichkeit des Angeklagten seine spätere Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vor. Die beiden Morde seien "eine völlig anlasslose Tötung" gewesen, sagte Richter Stefan Culemann in seiner Urteilsbegründung.
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Vor der Urteilsverkündung meldete sich die Mutter des 20-jährigen Mörders: "Im Gefängnis werden sie ihn umbringen, wenn er sich nicht vorher selbst umbringt. Er hat keine Zukunft mehr!" Der Grund für ihr Bangen ist: Der Stiefvater des ermordeten Buben war zum Zeitpunkt der Tat Mitglied der Rocker-Gruppe "Bandidos". Hunderte Rocker besuchten das Begräbnis des kleinen Jungen.
In den möglichen Gefängnissen, in die der Herne-Mörder nun kommen wird, sitzen momentan etwa 100 Rocker hinter Gittern. Obwohl Marcel H. besonders geschützt werden wird, werden ihm die Mitinsassen das Leben vermutlich machen, weil Kindermörder in der Gefängnis-Hierarchie ganz unten sind.