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Orban lässt weniger Flüchtlinge ins Land

1-01-1970, 00:00

Die ungarischen Behörden haben laut der Belgrader Tageszeitung "Danas" (Freitag-Ausgabe) die Zahl der täglich aus Serbien legal zugelassenen Flüchtlinge weiter reduziert. Seit Montag darf die zwei Grenzübergänge zu Ungarn, Horgos-Röszke und Kelebija-Tompa, jeweils nur ein Flüchtling passieren. Zuvor waren es zehn, berichtete das Blatt.

In der Hilfsorganisation InfoPark wurde dem Blatt gegenüber bestätigt, dass seit Montag täglich nur noch zwei Flüchtlinge nach Ungarn legal einreisen dürfen. Es sei allerdings nicht bekannt, ob es sich nur um eine vorläufige Maßnahme handle, erläuterte Gordan Paunovic, ein Mitarbeiter von InfoPark. Nach seinen Worten dürfte es sich auch darum handeln, dass die ungarische Monatsquote für die Aufnahme von Flüchtlingen für Jänner bereits erreicht worden sei und dass ab Februar täglich erneut zehn Flüchtlinge nach Ungarn einreisen würden dürfen.

Das serbische Regierungskommissariat für Flüchtlinge wurde laut "Danas" über die Senkung der Flüchtlingszahl, die täglich nach Ungarn zugelassen werden, informiert. In serbischen Aufnahmezentren würden sich laut derselben Quelle zurzeit rund 4.000 Flüchtlinge befinden. Einen drastischen Anstieg ihrer Zahl wegen der jüngsten Maßnahme der ungarischen Behörden würde man nicht erwarten, hieß es. Auch würden die Aufnahmekapazitäten der serbischen Flüchtlingszentren bei 6.000 Personen liegen.

Für Rados Djurovic, Leiter des Belgrader Zentrums für Asylhilfe, ist die Senkung der Zahl von Flüchtlingen, die legal nach Ungarn einreisen dürfen, allerdings nicht das einzige Problem. Ein zusätzliches Problem wäre die Tatsache, dass eine bestimmte Anzahl von Flüchtlingen, die nach Ungarn legal eingereist waren, später illegal nach Serbien abgeschoben würden. Von den serbischen Behörden wurde diese Praxis bisher nicht kommentiert. Gegenüber der APA sagte Djurovic bereits im Dezember, dass aus Ungarn auf diese Weise, nach Einschätzung von Mitarbeitern des Zentrums für Asylhilfe vor Ort, 2017 etwa 1.000 Personen abgeschoben worden waren, aus Kroatien mindestens 500.
 

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